Auf Luther's Spuren in Mitteldeutschland
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- vor 3 Stunden
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Wenn Du in Mitteldeutschland unterwegs bist, wirst Du an einer Person nicht vorbei kommen – Martin Luther. Er hat nicht nur Mitteldeutschland, sondern auch Deutschland und Europa geprägt. Doch besonders aktiv war er zu Lebzeiten in Mitteldeutschland. Auf ein paar seiner wichtigsten Stationen in Mitteldeutschland möchte ich Euch heute virtuell mitnehmen – wo könnt Ihr noch heute auf den Spuren Luther´s in Mitteldeutschland wandeln und was Ihr sonst noch in diesen Städten entdecken könnt, darum soll es heute gehen.

Mein Überblick über den heutigen Beitrag:
1. Wer war Martin Luther?
2. Wandern auf dem Lutherweg
3. Wichtige Stationen Luther´s in Mitteldeutschland
3.1 Lutherstadt Wittenberg
3.2 Zwickau
3.3 Steinbach bei Bad Liebenstein
3.4 Torgau
3.5 Auf Luther´s Pfaden wandeln in den Landeshauptstädten Mitteldeutschlands
3.6 Weitere Stationen Luther´s im Überblick
4. Zwei Filmtipps
4.1 Katharina Luther
4.2 Zwischen Himmel und Hölle
1. Wer war Martin Luther?
Martin Luther war ein Theologieprofessor, der zum Urheber der Reformation wurde. Er wollte somit damalige Fehlentwicklungen der römisch-katholischen Kirche beseitigen und sie wieder in ihre Ursprungsform wiederherstellen („reformieren“). Luthers Theologie führte zu Veränderungen in der europäischen Gesellschaft und Kultur. Zudem tat die Lutherbibel die Entwicklung der neuhochdeutschen Sprache beeinflussen. Luther beäugte die Ablasskampagne der römisch-katholischen Kirche sehr kritisch. Die Beschäftigung mit dem Ablassthema brachte Luther äußerlich in zunehmenden Konflikt mit kirchlichen Autoritäten und ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Martin Luther verfasste 95 Thesen, die Kritiken gegen die katholische Kirche und vor allem gegen den Ablasshandel sind. Nach Melanchthon hat am 31.10.1517 Luther die 95 Thesen an die Schlosskirche Wittenberg geschlagen. Forscher gehen davon aus, dass er diese an Universitätskollegen schickte und sie somit einer größeren Öffentlichkeit zugänglich wurden. Die 95 Thesen sind aber nicht der Beginn der Ablassdiskussion. Die Theorien der römisch-katholischen Kirche wurden von der Bevölkerung in Frage gestellt und es kam zu religiösen und politischen Debatten bis hin zur Kirchenspaltung, was Luther nie vor hatte.
Wandern auf dem Lutherweg
Der Lutherweg ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kirchen, Tourismusverbänden, Kommunen und weiteren Trägern. Er lädt zum Wandern, Pilgern und Entdecken ein. Besucher des Lutherweges erfahren mehr über Martin Luther, die Reformation und ihre Wirkung. Der Lutherweg führt durch 7 Bundesländer (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Brandenburg). Der Weg bietet Einblicke in die Stationen des Lebens Martin Luthers und andere Stätten der Reformation. Jedoch war Martin Luther nicht auf jedem Abschnitt des Lutherweges tatsächlich unterwegs. Die wohl bekannteste Strecke ist die vom Reichstag Worms zur Wartburg in Eisenach. Auf der Strecke wurde Luther gekidnappt und auf die Wartburg gebracht vom damaligen sächsischen Kurfürst Friedrich dem Weisen zu seiner Sicherheit, da er auf dem Wormser Reichstag „vogelfrei“ gesprochen wurde.
3.Wichtige Stationen Luther´s in Mitteldeutschland
Martin Luther war an zahlreichen Orten, an denen er gewirkt hat und die von ihm erzählen – insbesondere hat er die meiste Zeit seines Lebens in Mitteldeutschland gelebt und gewirkt sowie ist er hier auch geboren und gestorben.
3.1 Lutherstadt Wittenberg
Wittenberg ist die erste Stadt, in der die Reformation einzog. Dafür passierte am 31.10.1517 ein Ereignis, das in die Weltgeschichte ein ging und Martin Luther berühmt machte. Nach Erzählungen schlug er am 31.10.1517 95 Thesen, die Kritiken gegen die katholische Kirche und vor allem gegen den Ablasshandel sind, an die Schlosskirche Wittenberg. Damit löste er eine entscheidende Wendung in der Bevölkerung und für die Kirche an. Dies machte auch was mit der Stadt Wittenberg, denn Luther war sehr prägend für die Stadt. Seit 1938 trägt die Stadt nun den Beinamen „Lutherstadt“. Wenn Du die Stadt besuchst, wirst Du bemerken, dass Du an Martin Luther nicht vorbei kommst – fast an jeder Ecke in der Stadt wirst Du ihn begegnen. Ende letzten Jahres hatte ich mit einem Kumpel einen Ausflug nach Lutherstadt Wittenberg gemacht und wir sind auf Luther´s Pfade gewandelt. Nach Lutherstadt Wittenberg kommt man gut mit dem Zug von verschiedenen Städten, ohne Umstieg, u.a. von Erfurt, Leipzig, Berlin, Hamburg, München, Fulda und Frankfurt am Main. Für Deinen Besuch in Lutherstadt Wittenberg, wenn Du auf Luther´s Pfaden wandeln möchtest, solltest Du Dir einen Tag dafür einplanen, wenn Du noch mehr entdecken möchtest, dann gerne auch 2-3 Tage. Als wir am Bahnhof angekommen sind, sind wir Richtung Innenstadt gelaufen. Als erstes sind wir entlang des Asisi Panorama gelaufen. Hier ist ein besonderes Panoramabild zu bestaunen von 1517. In beeindruckender Weise wird Ihnen hier ein 360°- Blick auf das mittelalterliche Leben in der Lutherstadt Wittenberg gewährt. Der Eintritt kostet 14 Euro, ermäßigt 12 Euro. Wir taten jedoch nicht eintreten und liefen weiter Richtung Zentrum der Stadt. Unser erster Halt war das Lutherhaus. Das Lutherhaus ist heute das weltweit größte reformationsgeschichtliche Museum. Hier wird alles zur Reformationszeit, Martin Luther und deren weiteren größten Verfechter gezeigt. Derzeit befindet sich jedoch das Lutherhaus im Umbau, deshalb ist nur ein Teil der Ausstellung geöffnet. Auch wir konnten nur in einen Teil der Ausstellung eintauchen, die trotz alledem sehr empfehlenswert ist. Das historische Gebäude war damals das Wohnhaus von Martin Luther und Katharina von Bora. Das Lutherhaus gehört zu den „Luthermuseen“, davon befinden sich weitere in Mitteldeutschland. Darunter zählt auch das „Melanchtonhaus“, dass sich auch in Lutherstadt Wittenberg befindet. Im Melanchthonhaus finden Sie eine wunderbare Ausstellung über das Leben und Wirken von Philipp Melanchthon, einem der wichtigsten Wegbegleiter Martin Luthers. Hier lebte Melanchthon mit seiner Familie im 16. Jahrhundert. Danach zogen wir weiter Richtung Marktplatz, der zentrale Platz von Lutherstadt Wittenberg. Auf unserem Weg dorthin, kamen wir an der Universität Wittenberg vorbei – hier begann alles für Martin Luther in Wittenberg. Denn 1508 zog Luther nach Wittenberg, wo er als Professor für Theologie an der Universität Wittenberg tätig wurde. Am Marktplatz angekommen machten wir eine kleine Pause bei einer Tasse Glühwein. Denn als wir zu Besuch in Lutherstadt Wittenberg waren, stand noch der Weihnachtsmarkt, der immer auf dem Marktplatz stattfindet. Auch weitere Veranstaltungen finden hier statt, u.a. das Reformationsfest am 31.10. und „Luther´s Hochzeit“, die jedes Jahr am zweiten Juniwochenende nachgestellt wird. Er heiratete 1525 Katharina von Bora, die ehemalige Nonne, mit der er sechs Kinder hatte. Ihre Ehe stellte einen Bruch mit der damals vorherrschenden Auffassung über das Zölibat dar und wurde zu einem Symbol für die neue protestantische Sichtweise auf Ehe und Familie. Der Marktplatz ist von wunderschön restaurierten Wohnhäusern der Renaissance umgeben. Zudem befindet sich hier das Rathaus und die St. Marienkirche. In der St. Marienkirche fand die Hochzeit von Martin und Katharina Luther statt. Des Weiteren stehen auf dem Marktplatz zwei Denkmäler von Luther und Melanchthon. Nach unserem Aufenthalt auf dem Marktplatz zogen wir weiter zum Höhepunkt auf unserer Tour – das Schloss mit der Schlosskirche. Auf unserem Weg dahin kamen wir am Cranach-Haus mit den Cranach-Höfen vorbei. Lucas Cranach der Ältere war ein Buchdrucker, Grafiker und Maler, der die Bibelübersetzung und die 95 Thesen von Martin Luther druckte. Zudem tat er zu Lebzeiten viele Portraits von Martin Luther und seiner Gemahlin Katharina von Bora anfertigen. Viele Altarwerke in Deutschlands Kirchen tragen seine Handschrift. Zudem war er ab 1505 Hofmaler am kursächsischen Hof unter Friedrich dem Weisen, Johann dem Beständigen und Johann Friedrich dem Großmütigen. Heute kann man im Cranach-Haus die historische Druckerstube bewundern und mehr erfahren über die damaligen Techniken des Buchdruckes. Zudem bekommt man im Cranach-Haus einen Einblick über das Leben und Wirken Cranachs sowie kann man hier einige seiner Werke bewundern. Der Eintritt kostet 7 Euro; ermäßigt 5 Euro. Wir zogen aber weiter zum Schloss. Das Schloss Wittenberg ist heute Begegnungs- und Informationszentrum sowie befindet sich hier eine Dauerausstellung mit Sammlungen der Stiftung Christliche Kunst. Bis zur Sanierung, die 2016 abgeschlossen war, hat das Schloss einige aufregende Zeiten mitgemacht. Zahlreiche Umbauten, Feuer, Krieg und Umnutzungen haben das Aussehen des Schlosses inklusive Schlosskirche geprägt. Das Highlight auf dem Gelände ist die Schlosskirche – hier tat an der Tür Martin Luther seine 95 Thesen anschlagen, nach Erzählungen. Natürlich gibt es die „Originaltür“, wie damals erhalten nicht mehr. Sie wurde nachgestellt. Sie besteht heute aus Bronze und ist mit den 95 Thesen versehen. Ein Besuch der Schlosskirche lohnt sich auch – hier befinden sich auch die Gräber von Martin Luther und Philipp Melanchthon. Nach unserem Besuch des Schlosses und der Schlosskirche ging es für uns zurück Richtung Bahnhof. Auf dem Weg kamen wir noch an der Luthereiche vorbei. An diesem Ort verbrannte wohl Martin Luther gemeinsam mit seinen Studenten die päpstlichen „Canonischen Rechte“ und die Bannandrohungsbulle „Exsurge Domine“ des Papstes Leo X. und verzog somit die Trennung zur römisch-katholischen Kirche. 1924 wurde die Anlage in der heutigen Form mit dem Paul-Friedrich-Brunnen und einer Steinbank von dem Bildhauer Wilhelm Rex errichtet.
Du hast genug von Martin Luther und möchtest in Wittenberg auch andere Dinge entdecken? – Dann empfehlen sich jene gut:
Wallanlagenrundweg – Jahrhundertelang war Wittenberg befestigt und man konnte die Stadt durch drei Stadttore betreten. Daran erinnert noch heute dieser Rundweg, der als grüne touristische Route gilt und um die Altstadt führt. Er führt an die 9 Anlagenteile der Wallanlagen entlang.
Hundertwasserschule – Warum sollte ich mir eine Schule ansehen? – Da diese Schule eine besondere ist, denn diese wurde in den 90er Jahren nach Plänen des bekannten Künstlers Friedensreich Hundertwasser erstellt. Sie können auch als Tourist in die Schule eintreten, denn hier befindet sich ein Ausstellungsraum, wo sie mehr über das Gebäude und ihrer Erstellung erfahren können sowie können sie hier ein Mitbringsel kaufen.
Alaris Schmetterlingspark - Der Schmetterlingspark in Wittenberg ist der größten Deutschlands und lädt dazu ein auf einer 1000m² ausgedehnten Tropenlandschaft über 140 Schmetterlingsarten in allen Größen und Farben zu beobachten. Unter Palmen, Bananenstauden, Kaffeesträuchern, Bromelien, Orchideen und vielen anderen exotischen Pflanzen umschwirren Sie hunderte farbenprächtige Schmetterlinge aus aller Welt. Der Eintritt kostet 9,90 Euro; ermäßigt 7 Euro und Kinder bis 1,45m 6 Euro.
Tierpark Wittenberg – Der Wittenberger Tierpark liegt im Stadtpark Wittenberg und ist eines der kleinsten Zoos Deutschlands. Highlight ist das Kaltwasseraquarium mit etwa 25 verschiedenen regionalen Fischarten. Im Tierpark befinden sich 20 Vogelarten und verschiedenen Säugetieren, u.a. Affen und Erdmännchen. Die Eintrittspreise sind mit den Eitrittspreisen des Schmetterlingsparkes identisch.
NABU im Stadtwald – Im Stadtwald von Lutherstadt Wittenberg befindet sich eine Freizeiteinrichtung mit Naturlehrpfad. Hier können kleine und große Entdecker die heimische Natur erkunden und verschiedene Wild- und Nutztierarten (u.a. Kaninchen, Meerschweinchen, Mufflons, Ziegen und Schafe) beobachten und füttern.
Haus der Alltagsgeschichte - Die Ausstellung zeigt den familiären Alltag von den 1920er Jahren bis hin zur „Wendezeit“ 1990 in originalgetreu nachgestellten Zimmern, wie Wohnzimmern, Badezimmern und Schlafzimmern. Zudem befinden sich hier eine nachgestellte Tanzbar, Kindergarten und ein historisches Klassenzimmer. Das Museum ist für Kinder sehr geeignet und lässt sie kindgerecht in die Geschichte eintauchen. Der Eintritt kostet 8 Euro; ermäßigt 6 Euro.
3.2 Zwickau
Die viertgrößte Stadt Sachsens Zwickau ist die zweite Stadt nach Lutherstadt Wittenberg weltweit, wo sich die Reformation durchsetzte. Seit April 2016 ist Zwickau offiziell „Reformationsstadt Europas“. Noch heute kann man zahlreiche Spuren der Reformation entdecken. Auf einem Rundweg durch die Altstadt Zwickaus kannst Du auf Luther´s Spuren wandeln. Für Deinen Besuch in Zwickau auf Luthers Spuren solltest Du Dir einen Tag einplanen, wenn Du noch mehr in der viertgrößten Stadt Sachsen entdecken möchtest, solltest Du dafür 2-3 Tage einplanen. Von Halle an der Saale und Leipzig kommst Du mit der S-Bahn-Linie 5/5X am besten nach Zwickau; sonst empfiehlt sich die Fahrt mit dem Auto, Regionalzug oder Flixbus/Bus in die Stadt. Auf Empfehlung Luthers war von 1520 bis 1521 Thomas Müntzer als Prediger in Zwickau. Durch seine Radikalisierung verschärfte sich auch die Situation in der Stadt. Thomas Müntzer wurde aus der Stadt verwiesen. Um Ruhe und Ordnung wieder in die Bevölkerung zu bringen, kam Luther selbst in die Stadt und predigte hier viermal. Darunter im Dom St. Marien und auf dem Hauptmarkt: aus dem Fenster des Rathauses. Verlässt man den Hauptmarkt in Richtung Muldenufer, gelangt man an die Paradiesbrücke. Der Legende nach sagt man, dass der Reformator auf seiner Flucht vor wütenden Franziskanermönchen ins Wirtshaus am Ende der Paradiesbrücke flüchtete und bei seinem Eintritt sollte er gesagt haben: „Gott sei Dank, dass er mich dieses Haus finden ließ. Denn wahrlich, es ward mein Paradies!“ Seit da an hieß das Wirtshaus „Zum Paradies“ und die Brücke „Paradiesbrücke“. Zudem befindet sich am Muldenufer eine Parkanlage namens „Muldeparadies“. Sie gehört zu den schönsten öffentlichen Parkanlagen Sachsens und ist wahrlich ein kleines Paradies. Die Flussbühne, Ruhezonen und historische Elemente ergänzen die einzigartige Parkanlage für alle Besucher. Hier führt außerdem der Mulden-Radweg, der Lutherweg Sachsen und der Jakobsweg entlang. Seit 2014 befindet sich auf dem Gelände ein Denkmal eines Bergarbeiters, der an den Steinkohlenbergbau im Zwickauer Revier erinnern soll. Zwickau war durch seine prägende Bergbauzeit lange Zeit als „Rußzwicke“ und „hässliches Entlein“ bekannt; doch hat sich über die Jahre, die Stadt zu einem „schönen Schwan“ entwickelt. Das „Muldeparadies“ zeigt auf wie aus sich Zwickau nach Beendigung des Bergbaues gewandelt hat. Mehr über das Wirken Martin Luther in Zwickau kannst Du erfahren bei einer Stadtführung mit Katharina von Bora durch Zwickau und in den historischen Priesterhäusern. Die „Priesterhäuser“ zählen zu den ältesten erhaltenen städtischen Wohngebäuden Deutschlands. Hier befindet sich das Stadtmuseum, wo Besucher einen Einblick auf das historische Zwickau und deren Stadtgeschichte bekommen. Die Priesterhäuser sind Dienstag bis Sonntag geöffnet; mit Ausnahme am Karfreitag, Heiligabend und Silvester. Der Eintritt kostet 6 Euro; ermäßigt 4 Euro; Kinder bis 18 Jahre sind frei. Zudem immer am ersten Mittwoch im Monat ist der Eintritt frei. Aufgrund des Kulturhauptstadtjahres 2025 in Chemnitz bietet die Nachbarstadt Zwickau besondere Highlights und Programmpunkte in seinen Kirchen und Museen an, wofür man Kombitickets erwerben kann.
Nicht nur Martin Luther hat die Stadt Zwickau geprägt, sondern noch weitere Persönlichkeiten, die der Stadt auch besondere „Beinamen“ gegeben haben:
Max Pechstein - war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des Expressionismus. Er ist zu Silvester 1881 in Zwickau geboren und verbrachte hier seine Kindheit und Jugend sowie machte er in Zwickau seine Lehre zum Dekorationsmaler. Anschließend studierte er an der Kunstakademie in Dresden. Seit 1908 lebte er in Berlin – hier verstarb er auch. Seine Kunst galt zu NS-Zeiten als „entartete Kunst“. Im Nationalsozialismus hatte es der Künstler besonders schwer und stand vor dem Existenzminimum. Die Stadt Zwickau ist auf ihren „Sohn der Stadt“ besonders stolz und tut immer noch an ihn Gedenken. Mehr über das Leben Max Pechstein sowie seine Werke kannst Du im gleichnamigen Museum der Stadt bewundern. Derzeit wird das Museum saniert. Allerdings ist ein kleiner Teil der Ausstellung im Kulturhauptstadtjahr weiterhin zugänglich sowie gibt es eine Wanderausstellung, die derzeit in Rotterdam halt macht.
·Gert Fröbe – Der berühmte Schauspieler und Hollywoodstar erblickte das Licht der Welt 1913 in Zwickau im Stadtteil Oberplanitz. Fröbe gilt als einer der bedeutendsten deutschen Charakterdarsteller des 20. Jahrhunderts. Seine künstlerische Karriere begann im Stadttheater Zwickau. Er spielte im dritten Bond-Film „James Bond 007 – Goldfinger“ den Schurken Auric Goldfinger. In der Edisonstraße 11 in Zwickau-Oberplanitz tut eine Plakette am Geburtshaus an Gert Fröbe erinnern. Hier hat sein Neffe eine Werkstatt, wo er die „Zwickauer Spaßvögel“ – ein begehrtes Zwickau-Souvenir aus Holz herstellt. Doch nicht nur deswegen ist ein Besuch des Stadtteiles Oberplanitz empfehlenswert. Im Stadtteil Planitz befindet sich ein herrlichangelegter Schlosspark mit Schlosskirche, Lukaskirche und Teehäuschen, die zum Verweilen einladen. Das Schloss ist heute ein Gymnasium. Zudem befindet sich das Strandbad Planitz im Stadtteil, dass insbesondere in den Sommermonaten sehr beliebt ist und zum Besuch einlädt. Zudem gibt es hier am Marktplatz das beste Eis der Stadt.
Robert Schumann – Der berühmteste Sohn der Stadt ist Robert Schumann. Die Stadt Zwickau trägt auch den Beinamen „Robert-Schumann“. Egal wo Du hingehst, fast überall in der Stadt begegnest Du ihn. Die Stadt ist stolz auf ihren berühmten Komponisten und Musiker. Es gibt einen Schumann-Rundweg, wo Du die wichtigsten Stationen Robert Schumanns besuchen kannst. Diese kannst Du auch bei einer Stadtführung entdecken sowie mehr über das Leben des berühmten Komponisten erfahren sowie auch von seiner ersten Begegnung und den ersten Kuss mit seiner dann zukünftigen Frau Clara Wieck. Am Hauptmarkt befindet sich ein Denkmal des berühmten Komponisten sowie nicht weit ab vom Denkmal befindet sich das Robert-Schumann-Haus, das Geburtshaus Schumann. Hier kannst Du in das Leben und Wirken sowie in die Klänge Schumanns eintauchen. Zu Ehren Schumanns findet jedes Jahr im Juni das Schumann-Fest in Zwickau statt.
August Horch – Der berühmte Automobilunternehmer August Horch hat die Stadt Zwickau entscheidend geprägt und sie zur einer „Automobilstadt“ gemacht. Im Automobilmuseum im Stadtteil Pölbitz-Zwickau kannst Du die Automobilgeschichte hautnah erleben. Der Eintritt kostet 15 Euro; ermäßigt 13 Euro. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag geöffnet, sowie an Feiertagen. Heute werden Elektroautos in Zwickau produziert. Zukünftige Ingenieure studieren an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) Automobil- und Maschinenbau.
Mein Tipp: Wenn Du schon in Zwickau bist, dann lohnt es sich einen Ausflug zu machen in die Kulturhauptstadt 2025 - Chemnitz! Auch sehr sehenswert und mit einer interessanten Geschichte geprägt. Dieses Jahr werde ich nochmal in einem separaten Beitrag auf die Stadt eingehen.
3.3 Steinbach bei Bad Liebenstein
Das Bergdorf Steinbach, direkt im Thüringer Wald gelegen, gehört seit 2012 mit zum bekannten Kurort Bad Liebenstein. Das Dorf ist für seinen Messerhandwerk bekannt. Lange Zeit galt Steinbach auch als Wintersportstätte – daran erinnern tut eine alte Skischanzenanlage. Zudem ist der Ort ein guter Startpunkt für eine Wanderung u.a. auf dem Rennsteig, Naturparkroute Thüringer Wald/Dreiherrensteinrunde und Lutherweg. Welthistorische Bedeutung erlangte der Ort, durch die Entführung von Martin Luther auf die Wartburg Eisenach. Auf dem Reichstag zu Worms im Jahre 1521 wurde Luther für vogelfrei erklärt. Am 26. Mai 1521 wurde er auf seinem Heimweg von Worms in dem kleinen Ort Steinbach bei Bad Liebenstein entführt und auf die Wartburg gebracht. Die Entführung hatte der damalige Kurfürst von Sachsen Friedrich der Weise beauftragt, um Luthers Leben schützen zu wollen. Er ließ Luther nach Wartburg bringen, um ihn vor seinen Feinden zu verbergen. Hier lebte Luther mehrere Monate inkognito als „Junker Jörg“. Während seines Aufenthalts auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche, was einen entscheidenden Einfluss auf die Verbreitung der Reformation und die deutsche Sprache hatte. Noch heute erinnert ein Denkmal an die Entführung Luthers nahe dem Dorf, wo Du auf den Lutherweg gelangst. Doch außer Luthers Spuren zu folgen, lohnt es sich auch Bad Liebenstein und das Schloss Altenstein anzusehen, mehr lesen kannst Du darüber, wenn DU hier klickst. Für Deine Reise oder Wanderung nach Steinbach mit Bad Liebenstein und Schlossbesichtigung solltest Du Dir ca. 4-5 Tage einplanen. Anreisen kannst Du bequem mit Zug und Bus von Eisenach aus oder mit dem Auto.

3.4 Torgau
Martin Luther besuchte Torgau mehrfach und hielt vor Ort mehrere Predigten. Zudem traf er sich hier auch oft mit anderen Reformatoren und sächsischen Fürsten, die seine Ideen unterstützten. Nicht nur für Martin Luther, sondern auch für seine Ehefrau Katharina von Bora ist Torgau ein wichtiger Ort in Ihrem Leben gewesen. Nach ihrer Flucht, mit elf weiteren Nonnen, 1523 aus dem Kloster Nimbschen war Torgauer ihr erster kurzer Aufenthaltsort; bevor es weiter nach Wittenberg ging. Katharina von Bora starb hier auch und fand in der Stadtkirche St. Marien in Torgau ihre letzte Ruhe. Wer sich für die Geschichte des Ehepaares Martin und Katharina Luther sowie ihr Leben und Wirken in Torgau interessiert, hat hier zahlreiche Möglichkeiten, in die Vergangenheit und sich mit dem Leben und Wirken dieser beiden historischen Persönlichkeiten zu befassen. Für Deinen Bummel durch die Stadt sowie auf den Spuren des Ehepaares solltest Du Dir einen Tag einplanen. Martin Luther war öfters zu Gast im Schloss Hartenfels. Hier weihte er 1544 die Schlosskapelle ein. Das Schloss wurde zu einem wichtigen und zentralen architektonischen Standort der Reformation. Sie war ein Aufbewahrungsort vieler entscheidender Dokumente der Reformation. Heute beherbergt das Schloss ein Museum, wo die Besucher auch einen Einblick über die Zeit der Reformation erhalten. Das Schloss diente 1971 als Filmkulisse für den DEFA-Märchenfilm „Dornröschen“. Auch hier zu gibt es mehr Informationen in den Ausstellungen des Schlosses. Das Besondere an dem Schloss ist der Bärengraben am Haupteingang. 1452 legte Kurfürst Friedrich der Sanftmütige den ersten Bärengraben an. Die Schlacht bei Torgau 1760 unterbrach die Tradition. Erst in den 1950er-Jahren starteten Initiativen zur Wiederbelebung der Bärentradition in Torgau. Heute leben die zwei Bärengeschwister Benno und Bea im Bärengraben vom Torgauer Schloss. Nicht weit ab des Schlosses befindet sich die Katharina - Luther – Stube. Es ist die einzige Gedenkstätte für die „Lutherin“. Es war der letzte Wohnort von Katharina von Bora. Hier verstarb sie im Dezember 1552. Das Haus zeigt eine Ausstellung vom Leben und Wirken Katharina von Bora. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Allerdings nur vom April bis Oktober; in den Wintermonaten bleibt das Museum geschlossen. Der Eintritt kostet 4,50 Euro; ermäßigt 3,50 Euro.
Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist die Stadtkirche St. Marien. Wie schon weiter oben erwähnt, befindet sich hier das Grab von Katharina von Bora. Hier tat auch ihr Ehemann Martin Luther zu Lebzeiten häufiger predigen. Bei Deinem Bummel in Torgau auf Luther´s Spuren lohnt sich auch ein gemütlicher Spaziergang durch die Altstadt am Marktplatz vorbei zu schlendern. Hier befinden sich zahlreiche prächtige historische Bürgerhäuser und das Rathaus. Immer dienstags und freitags findet auf dem Platz der Wochenmarkt statt, wo Du frische regionale Produkte und Lebensmittel kaufen kannst. In den Sommermonaten Juni, Juli und August finden drei Abendmärkte statt wo regionale Alkohol- und Grillspezialitäten verköstigt und gekauft werden können. Zudem findet zur Adventszeit der Märchenweihnachtsmarkt auf dem Marktplatz statt, wo zum Nikolaustag Pittiplatsch und seine Freunde vorbei schauen.
3.5 Auf Luther´s Pfaden wandeln in den Landeshauptstädten Mitteldeutschlands
Auch in den heutigen Landeshauptstädten Mitteldeutschlands war Martin Luther und kannst Du auf seinen Spuren wandeln.
Erfurt:
Martin Luther verbrachte eine prägende Zeit in Erfurt, die entscheidend für seine spätere Rolle in der Reformation wurde. Im Jahr 1501 immatrikulierte sich Luther an der Universität Erfurt, die zu dieser Zeit eine der bedeutendsten Hochschulen im Heiligen Römischen Reich war.
Während eines Gewitters am 2. Juli 1505 bei Stotternheim (größte Ortsteil Erfurts) gelobt Luther in Todesangst, Mönch zu werden.
Im Jahr 1505 trat Luther in das Augustinerkloster in Erfurt ein, was einen Wendepunkt in seinem Leben darstellte. Motiviert von einem tiefen religiösen Erleben und dem Wunsch nach einem Leben in der Nachfolge Christi, entschied er sich für das klösterliche Leben. In diesem Umfeld vertiefte er seine theologischen Studien und entwickelte eine kritische Haltung gegenüber der Kirche und ihren Praktiken, insbesondere der Ablasspraxis.
Erfurt blieb für Luther ein wichtiger Ort, auch nachdem er das Kloster verlassen hatte, kam er immer wieder zurück für kurze Aufenthalte nach Erfurt. Er predigte in der Augustiner-, Michaelis-, Kaufmann- und Barfüßerkirche. Auch das Wahrzeichen Erfurts – der Erfurter Dom steht in enger Verbindung mit Luther. Hier wurde er 1507 zum Priester geweiht und besuchte mehrere Vorlesungen. Auf Deiner Spurensuche Luthers solltest Du den Dom auf keinen Fall auslassen – er ist mehr als einen Besuch wert! Ich würde behaupten er ist einer der schönsten Dome Deutschlands. Schon von außen ist er ein Hingucker, vom Domplatz aus direkt auf dem Dom und die daneben stehende Severikirche, aber auch von innen raubt Dir der Anblick den Atem. Hinter dem Dom befindet sich der Petersberg mit der Peterskirche. Vom Dom kommst Du auch gut zu Fuß zum Augustinerkloster, wo es sich auch lohnt umzuschauen. Übrigens vom Augustinerkloster lohnt es sich durch das Andreasviertel zu schlendern - dem ältesten Viertel der Stadt und dazu auch noch eines der schönsten. Das mit seinen Kopfsteinpflaster-Gassen und farbenfrohen Häusern zum Spaziergang einlädt. Erfurt hat viele schöne Ecken zum Erholen, Genießen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Und das Schöne ist jeder kommt hier auf seine Kosten egal ob Kulturliebhaber, Familien, Sportfreunde oder Romantiker. Genieße einen ausgedehnten Spaziergang in „Klein-Venedig“, gehe ausgelassen feiern im Zughafen oder erlebe Stadtgeschichte hautnah im „Haus zum Stockfisch“. Weitere Wahrzeichen der thüringischen Landeshauptstadt sind die Krämerbrücke, der Anger, der Ega-Park und der Fischmarkt mit Rathaus.
Magdeburg:
Obwohl Luther nicht lange in Magdeburg verweilte, hinterließ sein Aufenthalt einen bleibenden Eindruck. Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum der Reformation, und die Ideen Luthers trugen dazu bei, die religiöse Landschaft in der Region nachhaltig zu verändern. Im Jahr 1524 hielt sich Luther in Magdeburg auf, um die dortige reformatorische Bewegung zu unterstützen und zu fördern. Er bekam viel Zuspruch und mit seinem Predigen trug er dazu bei, die Reformation in der Stadt in bürgerlich-gemäßigte Bahnen zu lenken. An Luthers Aufenthalte in Magdeburg erinnert ein Denkmal an der Johanniskirche. Predigen tat Luther aber nicht nur in der Johanniskirche, bei seinem Aufenthalt in Magdeburg, sondern auch in der Wallonerkirche. Zahlreiche Kirchen Magdeburgs sind heute protestantisch; auch der Dom der Stadt ist seit 1567 evangelisch. Der Magdeburger Dom steht mitten in der historischen Altstadt von Magdeburg, die weitere Sehenswürdigkeiten bietet. Seine majestätische Präsenz und die spirituelle Aura ziehen jährlich zahlreiche Besucher an, die die kulturelle Bedeutung und Schönheit dieser Stätte schätzen. Der Magdeburger Dom gilt als eine der größten Kirchen Deutschlands und beeindruckt durch seine Architektur im gotischen Stil und seine reichhaltige Geschichte.
Außer auf Luthers Spuren zu wandeln, kannst Du in Magdeburg noch auf „Ottosspuren“ wandeln. Denn zwei berühmte „Ottos“ haben auch die Stadt geprägt, deswegen wird Magdeburg auch die „Ottostadt“ genannt. Kaiser Otto der Große machte Magdeburg zur ersten deutschen Hauptstadt und schenkte der Stadt den Dom indem er nun begraben liegt. Otto von Guericke wurde als Sohn der Stadt Magdeburg geboren und starb hier auch – bekannt wurde er als Naturwissenschaftler durch sein Halbkugelexperiment. Beiden „Ottos“ wirst Du mehrmals in Magdeburg begegnen. Sehenswert ist auch die „Grüne Zitadelle“ (Hundertwasserhaus) und der Jahrtausendturm, der anlässlich der Bundesgartenschau 1999 erbaut wurde und das höchste Gebäude der Stadt ist.
Dresden:
Martin Luther hatte während seiner Lebenszeit mehrere Aufenthalte in Dresden, die für die Verbreitung seiner reformatorischen Ideen von Bedeutung waren. Obwohl er nicht lange in der Stadt verweilte, spielte Dresden eine wichtige Rolle in der Reformation, insbesondere durch die Unterstützung von einflussreichen Persönlichkeiten und der Stadtbevölkerung. Die Unterstützung von einflussreichen Persönlichkeiten, wie dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen und später seinem Nachfolger Johann dem Beständigen, trug dazu bei, dass die reformatorischen Ideen in Dresden Fuß fassen konnten. Diese Unterstützung war entscheidend, um die reformatorischen Bewegungen in der Stadt zu festigen und den Einfluss der katholischen Kirche zu verringern. Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum der Reformation in Sachsen und spielte eine bedeutende Rolle in der Verbreitung von Luthers Lehren in der Region. Der erste protestantische Gottesdienst fand 1539 in der Kreuzkirche Dresden statt. Damit wurde die Kreuzkirche als evangelische Hauptkirche der Stadt eingeweiht.
Ein Denkmal Martin Luthers vor der berühmten Frauenkirche erinnert an seinen Aufenthalt in Dresden. 1885 wurde die Statur aufgestellt. Bei dem dramatischen Bombenangriff 1945 wurde auch das Denkmal beschädigt. 1955 wurde es wieder aufgestellt und diente als ein Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung. Heute gehört die Statur Martin Luthers zum Ensemble des neu gestalteten Neumarktes. Du möchtest die Spuren Luthers verlassen und auf Spuren anderer berühmter Persönlichkeiten wandeln? Dann empfehle ich Dir auf Zeitreise in Dresden zugehen:
- tauche in das 18.Jahrhundert ein im Timeride Dresden und besuche die Kurfürsten der Sachsens im Zwinger, am Fürstenzug und auf Schloss Pillnitz oder Moritzburg
- begebe Dich ins 19./20. Jahrhundert und entdecke die Orte, der Kindheit und Jugend des bekannten Schriftstellers Erich Kästner. Besuche das Erich-Kästner-Museum und wandle auf seinen Spuren in Dresden-Neustadt.
Tauche einfach ein in den Großstadtrummel Sachsens und wenn Du lieber Ruhe und Natur suchst dann lohnt sich ein Spaziergang durch den Großen Garten oder Du setzt Dich in den Zug und fährst in die schöne Sächsische Schweiz, die nicht weit ab von Dresden liegt.
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3.6 Weitere Stationen Luther´s im Überblick
Martin Luther hat in Mitteldeutschland weitere entscheidende Stationen seines Lebens, wo er gelebt, gewirkt und sie entscheidend geprägt hat. Hier sind einige der wichtigsten Orte, an denen Luther lebte und wirkte in einem kleinen Überblick:
Lutherstadt Eisleben - die Geburtsstadt und Sterbeort Luthers! Die Stadt ist heute ein wichtiger Wallfahrtsort für Menschen, die sich mit Luthers Erbe beschäftigen. Hier wurde der berühmte Reformator am 10. November 1483 geboren. Das Geburtshaus ist ein Museum, das Einblicke in Luthers frühes Leben und die Zeit seiner Kindheit bietet. Im Sterbehaus Martin Luthers wird an seinen Tod erinnert und die letzten Lebensjahre Luther dargestellt. Zudem erhält man einen Einblick wie durch die Reformation unser Blick auf das Sterben verändert hat. In der St. Andreaskirche von Eisleben hielt Luther seine letzte Predig vor seinem Tod.
Jena - Ein weiterer wichtiger Ort in Luthers Leben ist Jena. Hier hielt er 1522 inkognito als „Junker Jörg“ eine Vielzahl von Predigten in der Stadtkirche, die die reformatorischen Ideen weiter verbreiteten. In der Reformation gründete sich in Jena die hohe Schule, die viele Jahre später zur heutigen Universität Jena wurde. Außer Martin Luther wirkten noch viele weitere Persönlichkeiten in Jena – mehr dazu und was Du noch so in Jena entdecken kannst, erfährst Du, wenn Du hier klickst.
Halle an der Saale – Hier residierte einst Luthers größter Gegenspieler – der Kardinal Albrecht, Erzbischof von Magdeburg. Luther schickte ihm seine 95 Thesen. Nachdem die Reformation auch in Halle einzog, verließ 1541 der Kardinal seine Residenz die Moritzburg in Halle an der Saale. Luthers Leichnam wurde bei der Überführung nach Wittenberg für eine Nacht in Halle aufgebahrt. Halle blieb auch nach Luthers Tod ein wichtiger Ort für den Protestantismus. Die Marktkirche "Unser lieben Frauen" zu Halle ist reich mit Zeugnissen und Schätzen der Reformation ausgestattet sowie kannst Du hier eine Original-Totenmaske Martin Luthers betrachten.
Eisenach – Als Schüler verbrachte Luther einige Jahre in Eisenach bei der Familie Cotta. Das damalige Wohnhaus der Familie Cotta ist heute das Lutherhaus und für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf dem Reichstag zu Worms im Jahre 1521 wurde Luther für vogelfrei erklärt. Wie oben schon erwähnt, wurde Luther am 26. Mai 1521 auf seinem Heimweg von Worms in dem kleinen Ort Steinbach bei Bad Liebenstein entführt und auf die Wartburg gebracht. Die Entführung hatte der damalige Kurfürst von Sachsen Friedrich der Weise beauftragt, um Luthers Leben schützen zu wollen. Er ließ Luther zur Wartburg bringen, um ihn vor seinen Feinden zu verbergen. Hier lebte Luther mehrere Monate inkognito als „Junker Jörg“. Während seines Aufenthalts auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche, was einen entscheidenden Einfluss auf die Verbreitung der Reformation und die deutsche Sprache hatte. Noch heute erinnert die „Lutherstube“ in der Wartburg an den Aufenthalt Martin Luthers auf der Wartburg in Eisenach. An der Nikolaikirche auf dem Nikolaiplatz in Eisenach steht ein Denkmal an Gedenken Martin Luthers. Was die Stadt noch so zu bieten hat und welche berühmten Persönlichkeiten, die Stadt auch prägten, erfährst Du, wenn Du hier klickst.
Leipzig – Ein zentraler Ort in Luthers Leben war auch Leipzig. Sein wohl wichtigster Besuch der größten Stadt Sachsens war Im Jahr 1519. Hier fandin der Pleißenburg (heute das Neue Rathaus) die Leipziger Disputation statt, ein öffentliches Streitgespräch, das die zentrale Auseinandersetzung zwischen Luthers reformatorischen Ideen und der katholischen Kirche verdeutlichte. Luther trat gegen Johannes Eck an, einen der führenden Theologen der Zeit, und verteidigte seine Thesen, die sich gegen den Ablasshandel und die Autorität des Papstes richteten. Diese Debatte war nicht nur eine intellektuelle Auseinandersetzung, sondern auch ein Signal für die breitere Öffentlichkeit, dass die Reformbewegung nicht mehr zu ignorieren war. Die Leipziger Disputation begann mit einer Festrede von luther in der Thomaskirche. Seine letzte Redig bevor er nach Eisleben ging, hatte er in Leipzig in der damaligen Universitätskirche St. Pauli. Die DDR-Führung ließ die Kirche 1968 sprengen und ein Universitätsbau entstand. Von 2009 bis 2017 wurde das heutige Unicampus Augusteum/Paulinum gebaut. Heute greift das Paulinum des neuen Universitätscampus die Formen der einstigen Paulinerkirche wieder auf.
Zwei Filmtipps
Das Leben und Wirken Martin Luthers sowie seiner Weggefährten wurde schon des Öfteren auch verfilmt. Heute möchte ich Euch zwei deutsche Fernsehfilme vorstellen, die im Reformationsjahr 2017 herauskamen und wirklich sehenswert sind sowie einen interessanten Einblick über Luther und seine Weggefährten gibt.
4.1 Katharina Luther
In dem deutschen Fernsehfilm geht es um Martin Luthers Ehefrau Katharina von Bora. Katharina von Bora war Nonne im Zisterzienserinnenkloster Marienthron in Nimbschen bei Grimma. Mit Anfang 20 liest sie die Schriften Martin Luthers und ist beeindruckt. Nach einem brieflichen Kontakt mit Martin Luther tut sie mit einigen ihrer Mitschwestern fliehen aus den Engen des klösterlichen Lebens nach Wittenberg. Sie kam zu Beginn bei der berühmten Familie Cranach unter. Um als damalige Frau überleben zu können und nicht als Prostituierte zu enden, musste man heiraten. Doch Katharina wehrte sich am Anfang permanent dagegen und bekam Beistand und Schutz von Luther. Dies verbindet die beiden immer mehr und beide bemerken, dass sie in ihren Idealen sich sehr ähnlich sind. Sie verlieben sich ineinander und heiraten. Katharina Luther wurde als damalige Ehefrau Luthers sehr geächtet. Der Film zeigt was für eine starke Persönlichkeit Katharina war und wie sie damals schon für die Rechte der Frauen kämpfte und sich nicht alles gefallen ließ. Karoline Schuch spielt die Rolle der Ehefrau Luthers beeindruckend.
4.2 Zwischen Himmel und Hölle
Der deutsch-historische Fernsehfilm erzählt, wie die Freunde Martin Luther, Andreas Bodenstein und Thomas Müntzer die Reformation der Kirche in Gang setzen. Beginnen tut die Geschichte mit der Veröffentlichung der 95 Thesen Luthers und enden tut sie mit der Hinrichtung Thomas Müntzer. Die Handlung spricht sehr wichtige Stationen der deutschen Geschichte und der Reformation an. Es geht um die Ablassdiskussion, die Radikalisierung Thomas Müntzer, den Streit zwischen Müntzer und Luther und den deutschen Bauernkrieg. In dem Film spielen viele bekannte deutsche Schauspieler mit. Er erzählt einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte beeindruckend und ist absolut sehenswert.
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Warum hält Reisen gesund? - Reisen ist nicht nur ein persönlicher Gesundheitsbooster, sondern auch zahlreiche Studien besagen, das Reisen nicht nur glücklich sondern auch gesund macht und uns vor Krankheiten schützt. In amerikanischen Forschungsinstituten wurde festgestellt, dass Menschen, die öfters verreisen ein geringeres Risiko haben an Herzinfarkt oder Depressionen zu erkranken. Reisen entspannt - dass sorgt für einen niedrigeren Blutdruck, besseren Schlaf und das man Stresssituationen besser übersteht. Dabei kommt es beim Urlaub nicht auf die Dauer an, sondern auf die Häufigkeit; auch Kurzurlaube haben einen positiven Effekt auf unsere Psyche und den Körper. Quelle: https://www.travelex.de/online-reisemagazine/reisetipps/reisen-haelt-gesund |
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