Ein Ausflug ins Weihnachtsland - Das sächsische & böhmische Erzgebirge
- ede-line
- vor 6 Stunden
- 20 Min. Lesezeit
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Die Weihnachtszeit - wird von den einen geliebt, und könnte am liebsten jeden Tag sein, und der andere verflucht sie und kann es kaum erwarten, wenn sie wieder vorbei ist. Wer zu der ersten Gruppe gehört, der sollte heute besonders dabei bleiben und bis zum Schluss lesen - denn ich nehme Euch heute mit in eine Region, wo irgendwie zu jeder Jahreszeit Weihnachten ist. Ja, dass gibt es. Ich war dieses Jahr im Sommer dort und hatte an mehreren Momenten das Gefühl der Weihnacht gespürt und das bei 24 Grad Celsius. Übrigens ist dieser Beitrag heute eine Ergänzung und ein kleines Extra für unseren Podcast “Wenn Poeten Reisen”, wo im Rahmen des Bloghexen - Adventskalender - für das 18. Türchen - eine Folge dazu “Edes ewige Reise ins Weihnachtsland” entstanden ist. Für alle die lieber lesen, statt zuhören und noch visuelle Eindrücke dazu brauchen, aber ich gebe nicht Wort für Wort wieder, was im Podcast gesagt wurden ist und gibt es auch noch neues hier zu entdecken und manche Fakten, die im Podcast fallen, tue ich hier nicht mit angeben. Wie schon gesagt ein kleines Extra mit noch neuen Facts zusätzlich, aber auch manche die ich weglasse. Also es ist nochmal ein wenig etwas anders und nicht dasselbe. Ich hoffe, du verweilst trotzdem hier und hörst mal in unserem Podcast rein, wenn Du das nicht schon getan hast. Viel Spaß nun beim Lesen oder Zuhören!
Die Podcast-Folge zum Beitrag wurde im November aufgenommen und wurde als 18. Türchen im Rahmen des Bloghexen-Adventskalender geöffnet; der Beitrag ist nun eine Ergänzung zur Folge.
Mein Überblick über den heutigen Beitrag:
interaktive Karte
Allgemeine Fakten zum Erzgebirge
Das Erzgebirge ist ein Mittelgebirge, das sich durch Sachsen und Böhmen erstreckt und somit auf deutscher & tschechischer Seite liegt. Die höchste Erhebung auf deutscher Seite ist der Fichtelberg und die höchste Erhebung auf tschechische Seite ist der Keilberg. Seit dem Mittelalter ist das Erzgebirge bewohnt. Man gliedert den deutschen bzw. sächsischen Teil des Erzgebirges in: Ost-, West- und Mittelerzgebirge auf. Das böhmische Erzgebirge gehört zum Sudetenland. Das Sudetenland ist ein historischer Begriff für die deutsch besiedelten Grenzgebiete Böhmens und Mährens in der Tschechoslowakei, zu denen auch das Erzgebirge zählt. Die deutschsprachigen Bewohner dieser Region gründeten im Oktober 1918 die Provinz Sudetenland, um sich der tschechoslowakischen Herrschaft zu entziehen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die dort lebenden Sudetendeutschen vertrieben. Das Erzgebirge besitzt mehrere Hochmoore. Zudem ist das Erzgebirge ein beliebtes Wanderziel und bekannt/beliebt für den Wintersport. Neben Dresden & Leipzig ist das Erzgebirge, das drittliebste Urlaubsziel für Touristen in Sachsen, noch vor der sächsischen Schweiz. Als Tor zum Erzgebirge gilt die drittgrößte Stadt Sachsens Chemnitz, derzeit europäische Kulturhauptstadt 2025. Die größte Stadt im Erzgebirge ist Annaberg -Buchholz (auch genannt "Hauptstadt des Erzgebirges"). Erzgebirge ist auch als Weihnachtsland bekannt und für seine traditionelle Holzkunst, Klöppelkunst sowie für die 800-jährige Bergbautradition (UNESCO - Welterbe) bekannt.
Anreise & Fortbewegung
Leider ist das Verkehrsnetz in Deutschland, gerade in Regionen, wo kleinere Städte und Dörfer sind, noch nicht so gut ausgebaut. Meist sind die Menschen angewiesen auf ein Auto, da es kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt bzw. diese eher seltener fahren. Wenn Du Urlaub im Erzgebirge machen möchtest, ist das praktischste Verkehrsmittel das Auto, aber es gibt auch Bus- und Bahnverbindungen, die dich ins Erzgebirge bringen. Am besten kommst Du mit Bus und Bahn ins Erzgebirge von Dresden und Chemnitz aus. Seit diesem Jahr ist Chemnitz auch wieder am Fernverkehr angebunden.
Im Erzgebirge selbst fahren Busse, allerdings in manchen Regionen eher unregelmäßig. Am besten Du bist vor Ort mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs. Von Cranzahl nach Oberwiesenthal fährt die Fichtelbergbahn. Auch das böhmische Erzgebirge ist am besten per Auto zu erreichen - über die Bundesautobahn 17 und 72.Innerhalb Tschechiens erreicht man die Regionen über die E442. Aber auch mit dem Bus und der Bahn sind einige tschechische Orte im böhmischen Erzgebirge gut zu erreichen - Fahrpläne und mehr Infos findet ihr unter: https://idos.cz/vlakyautobusymhdvse/spojeni/
4. Unterkünfte in der Region
Ob Ferienwohnung, Appartement, Hotel, Campingplatz oder eine kleine schnuckelige Pension - hier ist gewiss für jeden die perfekte Übernachtungsmöglichkeit dabei.
Eine kleine Auswahl habe ich Dir hier zusammengestellt:
● Du brauchst kein gemütliches Bett; dann ist vlt. Das Waldcamping im Erzgebirge genau das Richtige für Dich. Genieße ein Stück Kanada mitten im Erzgebirge. Mehr dazu unter: http://www.waldcamping-erzgebirge.de/
● Pension “Am Stadtfelsen” Annaberg-Buchholz: Wer es ruhig und gemütlich mag und sich einfach mal wohlfühlen möchte aber dafür nicht viel “Firlefanz” braucht (Wellness und co.) - der ist in der kleinen Pension im Stadtteil Buchholz in Annaberg-Buchholz genau richtig. Die kleine Pension wird von einem älteren Ehepaar privat betrieben mit viel Liebe und Herz. Kleine gemütlich eingerichtete Zimmer stehen zur Verfügung. Hier wird Deine Beherbergung ein kleines Familientreffen, man fühlt sich wie Zuhause bei Mama und Papa oder Oma und Opa. Da es nur wenige Zimmer gibt, sind auch nicht viele Gäste anwesend und es fühlt sich beim gemeinsamen Frühstück wie ein kleines Familientreffen an. Das Frühstück wird mit viel Liebe zubereitet.
● Elly Hostel in Freiberg: Auch das Übernachten im Hostel ist eine Möglichkeit im Erzgebirge. Im Zentrum von Freiberg befindet sich das Elly Hostel. Hier befinden sich Einzel-, Doppel-, Dreibett- und Mehrbettzimmer sowie Apartments. Alle Zimmer sind gemütlich und modern eingerichtet sowie befinden sich in jedem Zimmer eine Küche. Genieße deinen Aufenthalt, egal ob er beruflich oder privat ist, in der Bergstadt Freiberg. Räume für Festlichkeiten sowie für Tagungen sind auch in dem Hostel verfügbar.
● Wenn Du nicht direkt im Erzgebirge übernachten möchtest, sondern Deinen Erzgebirgsurlaub mit Stadturlaub verbinden möchtest, bietet sich an in Chemnitz oder Dresden zu übernachten. Möglichkeiten in Chemnitz zu Übernachten findest Du, wenn Du hier klickst und Möglichkeiten in Dresden zum Übernachten gibt es hier.
● Hotel Ladenmühle in Altenberg: Genieße eine entspannte Zeit in dem Hotel Ladenmühle mit Restaurant, was den ganzen Tag geöffnet hat, ein vielfältiges Wellnessangebot das zur Entspannung und Erholung dient sowie komfortabeln und gemütlich eingerichteten Zimmern.
● Jens Weißflog Hotel in Oberwiesenthal: Dem berühmten Skispringer Jens Weißflog kannst Du im gleichnamigen Hotel ganz nah sein und mit etwas Glück vlt. Sogar persönlich antreffen. Ob als Gastgeber oder bei einer Plauderstunde bei Kaffee und Kuchen als ehemaliger Profisportler, bei einem besonderen Abend oder einer gemeinsamen Wanderung kannst Du auf verschiedene Art und Weise dem Profisportler näher kommen. Desweiteren lass Dich von der gehobenen regionalen Küche verwöhnen, entspanne in der Relax Lodges oder auf Deinem Zimmer mit schönen Ausblick auf die Stadt Oberwiesenthal.
● In Schellerhau bei Altenberg sowie in Oberwiesenthal kann man in der Hotelkette “Ahorn” übernachten. Die Hotels sind sehr kinderfreundlich, bieten Entspannung, Erholung, Wellness, Action und Sport an. Hier kannst Du Halb-, Vollpension oder auch nur mit Frühstück buchen. Die Speisen werden alle frisch zubereitet. Frühstück und Abendessen gibt es in Buffetform. Nicht nur im Erzgebirge, sondern auch in weiteren Urlaubsregionen kannst Du hier absteigen, u.a. in Oberhof und Templin. Das Besondere im Erzgebirge gibt es in Oberwiesenthal gleich zwei Ahornhotels. Eines der Hotels ist ein Erwachsenenhotel, d.h. Kinder unter 15 Jahren haben hier kein Zutritt, um somit den Menschen einen erholsamen Urlaub ganz ohne Kindergeschrei zu gönnen. Hier steht im Fokus die Erholung und Entspannung! Mehr dazu ....
4.1 Schlafen im Erwachsenenhotel
Ein Adults Only Hotel ist eine Unterkunft, die nur Erwachsene (oft ab 15, 16 oder 18 Jahren) beherbergt und auf Ruhe sowie spezifische Bedürfnisse Erwachsener zugeschnitten ist, ohne Kinderlärm. Das Angebot fokussiert sich auf Wellness, Sport, Kulinarik und Entspannung für Paare, Alleinreisende oder Freunde, die ungestört abschalten möchten.
Zusammenfassend geht es darum, eine kinderfreie Zone zu schaffen, die Erholung, Wellness, Genuss und Ruhe für Erwachsene ermöglicht, nicht weil sie kinderfeindlich sind, sondern um eine gezielte Spezialisierung und eine Oase der Ruhe und Erholung zu schaffen. Da auch Erwachsene ihre Bedürfnisse haben und es auch legitim ist, sich mal eine “Kinderfreie Zone” zu schaffen. Die Hotels sind mit verschiedenen Programmen oft zugeschnitten, die spezielle für Erwachsene sind und wo im Fokus die Zweisamkeit, der Genuss (u.a. ruhiges Dinieren) oder die Erholung (z.B. spezielle Wellnessanwendungen) steht. Oft bieten die Hotels verschiedene Erholung - und Entspannungsprogramme an, sowie auch Möglichkeiten für Fitness und Sport, der Gesundheitsförderung und Verkostungen. Zur Zielgruppe gehören Paare, Wellness-Suchende, Alleinreisende oder Gruppen, die eine Auszeit vom Alltag suchen, ab einem bestimmten Mindestalter (meist 16 oder 18). Im oberen Hotelbeispiel (Ahorn Best Western Oberwiesenthal) beträgt das Mindestalter 15 Jahre.
5. Das sächsische Erzgebirge
Der sächsische Teil des Erzgebirges teilt sich in Ost-, West- und Mittelerzgebirge auf. Das sächsische Erzgebirge hat eine reiche Flora und Fauna, herrliche Landschaft, eine lange traditionelle Geschichte, schöne Wander- und Radwege sowie charmante Städte.
5.1 Das Tor zum Erzgebirge - Chemnitz
Das sog. “Tor zum Erzgebirge” ist die drittgrößte Stadt Sachsens Chemnitz. Sie ist die europäische Kulturhauptstadt 2025 und reich an Geschichte und Tradition. Sie grenzt an die landschaftliche Region des Erzgebirges an und ist von viel Natur umgeben. Immer in der Weihnachtszeit wird auch in Chemnitz an die Traditionen des Erzgebirges angeschnitten - mit einer traditionellen Bergparade und dem schönen Weihnachtsmarkt mit viel Handwerkskunst aus dem Erzgebirge. Wenn Du mehr über die Kulturhauptstadt Chemnitz und ihren schönsten Sehenswürdigkeiten erfahren möchtest, sowie warum die Stadt unbedingt einen Besuch wert ist, erfährst Du, wenn Du hier klickst.
5.2 Annaberg-Buchholz
Annaberg-Buchholz wird auch oft die “Hauptstadt des Erzgebirges” genannt. Zudem ist sie Verwaltungssitz und die bevölkerungsreichste Stadt des Landkreises. Annaberg-Buchholz ist bekannt für seine reiche Bergbaugeschichte (UNESCO-Welterbe) und Zentrum für erzgebirgisches Handwerk (Klöppeln und Holzschnitzerei). Zudem findet jedes Jahr 14 Tage nach Pfingsten das älteste Volksfest Deutschlands statt - die Annaberger KÄT. Die Annaberger Kät heißt so, weil sich der Name von der erzgebirgischen Mundart-Aussprache von „Dreieinigkeit“ ableitet – „Dreiaanigkät“ –, ursprünglich eine Wallfahrt zum Dreieinigkeitsfest (Trinitatis) im Jahr 1519, die sich später in einen Jahrmarkt verwandelte. Mehr als 500 Jahre hat dieses Fest seine Tradition in dem Ort und ist für die Einheimischen genauso wichtig und bedeutungsvoll geworden, wie die Weihnachtszeit in der Region. Auch für Touristen ist das Volksfest ein echtes Erlebnis. Doch außer Feiern und Schnitzen, hat Annaberg-Buchholz noch einiges mehr zu bieten und hat eine sehr lange und reichhaltige Geschichte. Besonders der Bergbau hat die Stadt stark geprägt - bis heute sind die Spuren im Ort noch zu erkennen. In den Erlebnisbergwerken “Markus - Röhling-Stolln" und “Dorothea-Stolln” kannst Du in die Zeit des Bergbaues eintauchen. Im 16. Jahrhundert war die Stadt Zentrum des Silberbergbaus und zweitgrößte Stadt Sachsens. Doch nicht nur der Bergbau prägte die Stadt, sondern auch weiteres Handwerk wie das Klöppeln oder Schmieden. Im ältesten Schmiedemuseum Deutschlands dem ”Frohnauer Hammer” erhältst Du einen Einblick über das Handwerk im Erzgebirge der damaligen Zeit. Zum Museumskomplex gehören neben der Hammerschmiede und dem Herrenhaus eine Ausstellung zu den Schmiedeerzeugnissen, ein Freiformhammer, ein mechanischer Heimatberg sowie eine Klöppelstube und Gaststätte im Herrenhaus. Eine der wohl bekanntesten Klöpplerin der Stadt ist Barbara Uthmann. Nachdem ihr Mann viel zu früh verstarb, tat sie das bergmännische Unternehmen ihres Mannes weiterführen. Mitte des 16. Jahrhunderts trat eine Krise im erzgebirgischen Bergbau ein, und die Borten- und Klöppelspitzenherstellung erlangte nunmehr eine zunehmende Bedeutung als Wirtschaftsfaktor und Hauptquelle des Broterwerbs. Sie gilt als die Figur des Klöppelns. Ein Denkmal von ihr thront auf dem Marktplatz von Annaberg-Buchholz. Eine weitere bekannte Persönlichkeit der Stadt ist Adam Ries - der Rechenmeister. Mehr über sein Leben und Wirken erfährst Du im Adam-Ries-Museum. Annaberg-Buchholz hat eine Vielzahl an Museen, die auch auf die Persönlichkeiten der Stadt und der Stadtgeschichte aufmerksam machen. Besonders attraktiv und auch empfehlenswert für Familien mit Kindern sind das Erzgebirgsmuseum und die Manufaktur der Träume.
Zudem wird das Stadtbild von ihren zwei majestätischen Kirchen geprägt: die Katharinenkirche in Buchholz und die St. Anne Kirche in Annaberg. Ein ausgiebiger Bummel durch die Gassen der Stadt mit prachtvollen Bürgerhäusern, kleinen Geschäften und hübschen Boutiquen runden Deinen Besuch in der Stadt gut ab. Kleiner Geheimtipp: Besuche Mal das “Schokoguschl” in der Museumsgasse 1 direkt in der Innenstadt - Nähe des Marktplatzes. Hier erhältst Du selbst kreierte und gebackene Köstlichkeiten sowie süße Sünden. Feine Pralinen zum Verschenken oder selbst naschen und auch zur Weihnachtszeit erhältst Du hier feinsten selbstgebackenen Stollen und mehr.
5.3 Freiberg
Die Bergstadt Freiberg gilt als Herz des sächsischen Bergbaus und blickt auf eine über 850 Jahre Geschichte zurück. Gegründet nach einem bedeutenden Silberfund im 12. Jahrhundert, prägte der Bergbau über Jahrhunderte den Reichtum und die Entwicklung der Stadt – bis heute ist dieses Erbe allgegenwärtig und Teil des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří.
Ein absolutes Highlight ist Schloss Freudenstein mit der weltweit einzigartigen Ausstellung „Terra mineralia“, die eine beeindruckende Sammlung von Mineralien aus allen Kontinenten zeigt. Ebenfalls unverzichtbar ist der Besuch des Doms St. Marien, einem spätgotischen Meisterwerk mit der berühmten Goldenen Pforte (ein spätromanisches Sandsteinportal) und die weltberühmte große Orgel von dem berühmten Barock-Orgelbauer Gottfried Silbermann. Wer Freiberg wirklich verstehen möchte, sollte zudem in die Welt des historischen Bergbaus eintauchen – sei es in einem Besucherbergwerk oder beim Spaziergang durch die authentische Altstadt, die vom montanen Erbe geprägt ist.
5.4 Oberwiesenthal
Oberwiesenthal ist nicht nur Sachsens höchstgelegene Stadt, sondern auch ein traditionsreicher Wintersportort mit internationalem Ruf. Namen wie Jens Weißflog, Eric Frenzel oder Julia Taubitz sind eng mit der Region verbunden und machen deutlich, warum das Erzgebirge als echtes Wintersport-Mekka gilt. Nicht nur auf einer Schanzen- oder Biathlonführung begegnest Du dem Wintersport und den Namen von berühmten Wintersportlern sondern auch auf Themenwanderwege rund um Oberwiesenthal, im Wiesenthaler K3 Museum und auch an anderen Orten. Am Wintersport des Kurortes kommt man kaum vorbei auch nicht im Frühjahr, Sommer oder Herbst. Denn da kannst Du bei verschiedenen Führungen in die Wintersportstätte eintauchen, mehr erfahren und Dich auch selbst ausprobieren. Du wolltest schon immer mal wissen wie es ist auf der Skisprungschanze zu stehen oder ob Du gemacht bist für das Schießen – ja alles das und mehr kannst Du bei einer Wintersportführung austesten. Besonders empfehlen kann ich dir eine Schanzenführung – sie ist informativ, eindrucksvoll und ein echtes Highlight. Dabei wird deutlich, wie sehr sich der Sport verändert hat: Während Skispringer früher teils unter riskanten Bedingungen starteten, ist der Wintersport heute stark professionalisiert – allerdings auch kostenintensiv. Eine komplette Ausrüstung kann schnell mehrere hundert Euro kosten. Und wenn Du selbst Dich im Wintersport ausprobieren magst, solltest Du im Winter Deinen Urlaub planen.
Doch Oberwiesenthal hat weit mehr als Schnee und Skischanzen zu bieten. Rund um den Fichtelberg warten ganzjährige Abenteuer: die Sommerrodelbahn, der O’thal Coaster oder die Flyline sorgen auch außerhalb der Wintersaison für Action. Wer es lieber entspannter mag, besucht den Fichtelberg mit der Seilbahn. Oben kannst Du eine herrliche Aussicht genießen und auch kulinarisches genießen - wie wäre es z.B. mit einem Fichtelbergeisbecher im Fichtelberghotel. Hier oben kannst Du auch noch mehr über die Geschichte des Berges und den Ort erfahren. Ein bewegender Einblick in das frühere Leben am Berg ist die Geschichte von Brigitte Roscher, die als Kind im Winter mit Skiern, der Seilbahn oder zu Fuß zur Schule auf dem Fichtelberg unterwegs war – ein Beispiel dafür, wie eng Alltag, Natur und Wintersport hier miteinander verbunden waren.
Wer Wintersport und Wanderungen sogar nicht mag, findet auch noch passende alternativen:
wie wäre es mit einen Ausflug ins Meeresaquarium oder gemütlich mit der Fichtelbergbahn durch die anliegenden Orte fahren. Aussteigen, verweilen und besichtigen lohnt sich übrigens auch. Wer ein großer Weihnachtsfan ist sollte unbedingt in Cranzahl einen längeren Halt einplanen und in das Räuchermännchenmuseum einkehren. Hier kannst Du über 3500 Räuchermännchen entdecken und mehr über Räuchermännchen und weitere erzgebirgische Handwerkskunst erfahren; z.B. wusstest Du das die Räucherkerze vor dem Räuchermann da war und erst 1830 der erste Räuchermann entstand.
Im Zentrum von Oberwiesenthal befinden sich auch gute Plätze zum Verweilen, Wege für ausgedehnte Spaziergänge sowie zahlreiche kleine Geschäfte und Boutiquen darunter auch zahlreiche Läden mit traditioneller erzgebirgische Handwerkskunst sowie zahlreiche kleine Restaurants und Cafés, die zum Einkehren einladen.
5.5 Osterzgebirge
Das Osterzgebirge ist geprägt durch seine reiche Bergbautradition (Zinn, Silber, Uran), die sich in Schaustollen und Museen zeigt, sowie durch seine erzgebirgische Holz-, Handwerks- und Volkskunst. Zum Osterzgebirge gehört das Spielzeugdorf Seiffen, das eine lange Tradition durch Holzspielzeug hat sowie Glashütte was für seine weltweite Uhrenmanufaktur bekannt ist. Zudem ist das Osterzgebirge geprägt von einer wilden Naturlandschaft mit zahlreichen Pflanzen und Kräutern. Wenn Du Interesse hast mehr über die Flora und Fauna des Erzgebirges zu erfahren sowie diese bewusst wahrzunehmen, bietet sich ein Besuch des Botanischen Garten in Schellerhau (derzeit geschlossen, nur saisonal geöffnet von Mai - Oktober) an. Du willst noch mehr über die Pflanzen und deren Wirkung und Heilung erfahren, dann bietet sich eine geführte Kräuterwanderungen mit der „Kräuterfrau Bruni“ oder die „Osterzgebirgischen Kräutertour“ an. Zudem gibt es herrliche Wanderwege, die durch die Region führen und Dich von Gemeinde zu Gemeinde bringen. Du kannst ein Stück des Fernwanderweges Kammweg erlaufen oder eines der zahlreichen Wanderstrecken, die in den Orten ausgeschildert sind - in Touristeninformationen oder auch in Hotels kannst Du erfragen, welche Wandertour sich für Dich/Euch am besten eignet. Ein weiteres Highlight im Osterzgebirge ist das Bärenfelser Glockenspiel im Kurort Bärenfels. Ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan, was für zauberhafte Klänge sorgt. Die Spielzeiten des Glockenspieles findest Du unter folgender Webseite: https://kurort-baerenfels.de/spielzeiten-kurort
Auch der Wintersport hat im Osterzgebirge seine Tradition besonders einladen tun die Skihänge und Rodelbahnen in Altenberg - auch im Sommer kannst Du hier Spaß, Sport und Action erleben u.a. auf der Sommerrodelbahn Altenberg. Der Erlebnisberg in Altenberg bietet zu jeder Jahreszeit ein vielfältiges und spetakuläres Angebot an - mehr dazu findest Du hier.
5.6 Was kann man im Erzgebirge noch entdecken?
Ein Ausflug iin die Burg Scharfenstein in Drebach lohnt sich - hier erhältst Du einen spannenden Einblick in die Geschichte der Region und erfährst mehr über den erzgebirgischen Wilderer und Soldat Karl Stülpner.
In Eibenstock trifft Action auf Entspannung - tauche ein in Wurzel Rudis Erlbeniswelt oder entspanne Dich in den Badegärten.
Wolkenstein Zughotel - Einmal anders schlafen wird in Wolkenstein möglich, denn hier schläfst Du in einer alten historischen Schmalspurbahn.
Die größte Pyramide und den größten Schwibbogen kannst Du in Johanngeorgenstadt bestaunen.
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5.7 Die schönsten Wanderwege der Region
Das Erzgebirge bietet eine beeindruckende Vielfalt an Wanderwegen – von entspannten Familientouren bis hin zu anspruchsvolleren Strecken durch die Mittelgebirgslandschaft. Besonders empfehlenswert sind die Themenwanderwege/Terrainkurwege rund um Oberwiesenthal, die nach bekannten Wintersportlern benannt sind und Bewegung mit regionaler Sportgeschichte verbinden. Hier gibt es verschiedene Touren von leicht bis schwer, da ist für jeden etwas dabei egal ob Wandereinsteiger oder Wanderkenner.
Die „Eric-Frenzel-Tour“ eignet sich ideal für Einsteiger und Familien. Sie führt direkt durch den Kurort Oberwiesenthal und bietet einen ersten, entspannten Einblick in Landschaft und Umgebung. Anspruchsvoller ist die „Barbara-Petzold-Tour“, die in Richtung Hammerunterwiesenthal und Unterwiesenthal verläuft und streckenweise von der historischen Fichtelbergbahn begleitet wird. Anspruchsvollere Touren ist die „Jens-Weißflog-Tour“ oder die „Sylke-Otto-Tour“ – die sogar durch das böhmische Ezrgebirge mitführen.Die Wegmarkierungen der Wintersportler-Touren sind übrigens bunte Zahlen. Die Touren sind insbesondere im sächsischen Teil des Erzgebirges gut ausgeschildert und die Wege gut ausgerichtet speziell für die Wandertouren. Im Ort wird auch sehr für die Touren geworben- sie sind schon zu echten touristischen Attraktion in Oberwiesenthal geworden. Auch gepflegte Rastplätze befinden sich auf den Wegen.
Ein besonderes Erlebnis für Familien, besonders für die kleinen Entdecker, ist der Erlebnispfad der Bimmelbahn von Cranzahl bis Oberwiesenthal. Entlang der Strecke der dampfbetriebenen Schmalspurbahn werden Natur, Technik und Geschichte spielerisch vermittelt. Eine entspannte Tour bietet sich entlang der Alten Poststraße an. Und natürlich gehört auch der Aufstieg zum Fichtelberg dazu. Den Du nicht nur zu Fuß erklimmen kannst, sondern auch mit der Seilbahn oder alternativ mit dem Auto. Nicht nur in Oberwiesenthal gibt es zahlreiche Wanderstrecken – natürlich auch noch in den anderen Regionen des Erzgebirges laden schöne Wanderwege, u.a. im Zschopautal oder entlang alter Handelswege. Der bekannteste Fernwanderweg der sich durch das ganze Erzgebirge erstreckt ist der Kammweg Erzgebirge-Vogtland. Du kannst ihn etappenweise gehen oder auch ganz abwandern.
Das böhmische Erzgebirge
Das Böhmische Erzgebirge erstreckt sich entlang der Grenze zu Sachsen zwischen der Böhmischen Schweiz im Nordosten und dem Elstergebirge im Südwesten. Auch das böhmische Erzgebirge ist geprägt vom Bergbau und gehört wie das sächsische Erzgebirge mit zum UNESCO-Weltkulturerbe.
6.1Was ist das Sudetenland?
Das Sudetenland ist ein historischer Begriff für die deutsch besiedelten Grenzgebiete Böhmens und Mährens in der Tschechoslowakei, zu denen auch das Erzgebirge zählt. Es war ein ehemaliges deutsches Siedlungsgebiet, das nun zu Tschechien gehört. Die deutschsprachigen Bewohner dieser Region gründeten im Oktober 1918 die Provinz Sudetenland, um sich der tschechoslowakischen Herrschaft zu entziehen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die dort lebenden Sudetendeutschen vertrieben. Der bekannteste Suedetendeutsche war Hans Renner – ehemaliger Skispringer und Erfinder der Skimatten.
6.2 Wanderung zum Keilberg (Die "Sylke-Otto-Tour")
Ich hatte ja schon weiter oben berichtet, dass einige der Wandertouren, die nach Wintersportlern benannt wurden sind, in der Wintersportregion Oberwiesenthal auch durch den böhmischen Teil des Erzgebirges führen. Darunter zählt auch die "Sylke-Otto-Tour", die ich persönlich zum Teil gelaufen bin. Die Tour ist für Fortgeschrittene Wanderer bestimmt und als schwer eingestuft. Sie ist schon eine sehr anspruchsvolle Tour und zeitlich braucht man für diese Tour einen ganzen Tag (kommt natürlich auch immer auf Deine Kondition an). Du kasnnst sie natürlich auch nur zum Teil ablaufen und nicht die ganze Strecke, so wie ich es gemacht habe, je nach Belieben. Die „Sylke-Otto-Tour“ startet iim sächsischen Teil des Erzgebirges in Oberwiesenthal an der Talstation der Seilbahn, die zum Fichtelberg führt. Von hier startest Du Richtung Grenzübergang Loučná. Wenn Du die Grenze überschritten hast, gehst Du nun den Weg zum Keilberg. Die Wanderung hinauf auf den Keilberg ist anspruchsvoll und tut an manchen Stellen sehr steil verlaufen. Festes gutes Schuhwerk ist absolut Pflicht! Wenn Du oben auf dem Fichtelberg angekommen bist, kannst Du hier eine Rast tun. Hier befindet sich ein Imbiss und eine Gaststätte sowie Plätze zum Ausruhen. Danach geht es weiter Richtung Bozi Dar (Gottesgab). Den Ort tust Du durchqueren und dann gehst Du wieder zurück in den deutschen Teil des Erzgebirges und verlässt Tschechien. Du bewanderst nun den kleinen und großen Fichtelberg und steigst dann den Berg wieder ab und begibst Dich wieder zurück zur Talstation, da wo Du Deine Tour gestartet hast. Hier endet die „Sylke-Otto-Tour“. Auf dieser Tour tust Du beide höchste Erhebungen des Erzgebirges besteigen – der Auf- und Abstieg ist oft steil und deshalb auch anspruchsvoll. Ich bin die „Sylke-Otto-Tour“ nur bis Bozi Dar gelaufen. Den Ort habe ich dann nicht mehr durchquert, sondern ich bin dann wieder Richtung Grenze gelaufen und zurück gewandert den Alten Postweg nach Oberwiesenthal. Natürlich kannst Du auch diese Strecke wählen, wenn dir die ganze Tour zu lang und zu anstrengend ist. Trotz der Anstrengungen ist die Tour sehr herrlich - eine wundervolle Landschaft und tolle Ausblicke warten auf Dich sowie kannst Du häufig die Ruhe genießen. Die Wintersportler-Touren sind übrigens im sächsischen bzw. deutschen Teil des Erzgebirges sehr gut ausgeschildert und es gibt auch viele Infotafeln auf den Wegen im deutschen Teil. Im böhmischen Teil habe ich das ein wenig vermisst. Leider sind hier die Wege nicht so gut ausgeschildert und hin und wieder habe ich mich auch gefragt, ob ich wirklich auf den rechten Weg bin, doch irgendwann tauchte dann wieder eine Wegmarkiertung auf. Die Wegmarkierungen der Wintersportler-Touren sind übrigens bunte Zahlen. Die „Sylke-Otto-Tour“ ist die Zahl 8 in braun – orientiere Dich an diese Zahl, dann bist Du auf dem rechten Weg.
6.3 Regionen des böhmischen Erzgebirges
Haj (Stolzenhain) - ist ein Ortsteil der Gemeinde Loučná pod Klínovcem (Böhmisch Wiesenthal). Háj liegt nordöstlich des Klínovec (Keilberg) auf dem Kamm des mittleren Erzgebirges nahe der deutschen Grenze bei Oberwiesenthal. Das Dorf Stolzenhain am Weißwasser (Bílá Voda), einem Nebenfluss des Pöhlbaches, entstand im 16. Jahrhundert als Bergbausiedlung. Ende des zweiten Weltkrieges wurden die deutschen Bewohner des Ortes vertrieben und der Ort verlor seine Selbstständigkeit und wurde eingemeidet. . Hatten bis zur Vertreibung der Deutschen noch deutlich über 1000 Einwohner in Stolzenhain gelebt, so gab es dort im Jahre 2014 nur noch 14 ständig bewohnte Häuser, in denen 21 Menschen lebten. Heute befinden sich ausschließlich nur noch Häuser und Ferienwohnungen in dem Ort. Die vor dem Zweiten Weltkrieg zu Stolzenhain gehörigen Ortsteile Gahlerberg, Hofberg und Königsmühle gibt es heute nicht mehr – es sind verlassene Dörfer, die nicht mehr bewohnt/belebt sind.
Königsmühle - ist eine verschwundene Siedlung bei Háj u Loučné (Stolzenhain) im Erzgebirge. In der Siedlung gab es sechs Häuser, heute sind nur noch Ruinen erhalten, umgeben von der schönen Natur des Bergtals. Der Ort ist heute ein Lost Place. Der Interessierte anlockt und einen Einblick in die Geschichte des Suedetenlandes und deren Vertreibung gibt. Der Ort ist auf eigene Gefahr zu Betreten. Leider kann man den Ort nur mit Auto erreichen. Zum Wandern etwas gefährlich, da man hier an einer großen fahrbaren Straße durchlaufen muss – mir war dies leider zu gefährlich, deshalb bin ich wieder umgekehrt, obwohl mich der Ort gereizt hätte, da ich solche verlassenen Orte gerne entdecke.
Bozi Dar (Gottesgab) - Die alte Bergstadt ist ein bedeutendes Wintersportzentrum im Erzgebirge und die höchstgelegene Stadt Tschechiens. Sie ist eine beliebte Wintersportregion im böhmischen Erzgebirge, sowie auch beliebt in der Sommerzeit, da es hier viele Wanderstrecken gibt und ein Hochmoor zum Entdecken. Die Themenwandertouren „Sylke-Otto-Tour“ und „Jens-Weißflog-Tour“ führen durch den Ort.
Karlovy Vry (Karlsbad) - Karlsbad gehört zu den berühmtesten und traditionsreichsten Kurorten der Welt. Karlsbad gehört zum Westböhmischen Bäderdreieck (gemeinsam mit Marien- und Franzensbad. Karlsbad ist das einzigste Bad der drei, das im böhmischen Erzgebirge liegt. Jährlich zieht es viele Touristen an – auch aus Deutschland kommen jährlich viele Touristen hierher. Es ist bei den Deutschen sehr beliebt, auch aufgrund der guten Lage nah an Deutschland. Den Kurort kann man gut mit dem Zug von Deutschland aus erreichen. Hier kannst Du entspannen in den Kurhotels, entspannt bummeln durch die Sprudelkolonnaden,wandern hoch hinauf auf den Assichtsturm Diana und die Museen Becherovka, Glasmuseum Moser und Jan Becher besuchen.
Jachimov (St. Joachimsthal) – Die Kurstadt Jáchymov empfiehlt sich für Tagesausflüge und zum Urlaub. Der Ort lädt besonders ein für Kulturinteressierte, Wanderfreunde und Menschen, die Erholung suchen. Zu sehen gibt es hier interessante Denkmäler, Museen und kulturelle Veranstaltungen. Sehenswert sind das Kurzentrum „AGRICOLA JÁCHYMOV“, das Museum Joachimsthal, die Schlick-Burg und das Rathaus der Stadt sowie die zahlreichen Denkmäler.
Loučná pod Klínovce (böhmisch Wiesenthal) – Ist der böhmische Teil von Oberwiesenthal und ein kleines Dorf direkt an der Grenze gelegen. Ist bekannt für seine Erholung und als Wintersportregion. Von hier aus kannst Du zur höchsten Erhebung des böhmischen Erzgebirges wandern – den Keilberg (Klínovce).
Ein Ausflug ins Weihnachtsland. Erzgebirge - böhmisches Erzgebirge - Loučná 
Ein Ausflug ins Weihnachtsland. Erzgebirge - böhmisches Erzgebirge 
Ein Ausflug ins Weihnachtsland. Erzgebirge - böhmisches Erzgebirge - Stolzenhain 
Ein Ausflug ins Weihnachtsland. Erzgebirge - böhmisches Erzgebirge - Bozi Dar (Gottesgab)
7.erzgebirgische Küche
Die Küche des Erzgebirges war jahrhundertelang von den wechselnden wirtschaftlichen Verhältnissen in Bergbau, Handwerk, Forstwirtschaft sowie durch Heimarbeit geprägt. Dies spiegelt sich zum einen in der Einfachheit der Küchenzutaten, der Improvisationskunst und Kreativität. Da oft kein Geld da war musste man halt erfinderisch sein und aus den wenigen Zutaten die verfügbar waren oder im Wald und Feld vorhanden waren etwas zubereiten. Jedoch war die erzgebirgische Küche auch sehr reichhaltig, besonders bei den höhergestellten Leuten. Zudem legt die erzgebirgische Küche großen Wert auf die Verwendung von Produkten aus der Region, wie Wild, Kräuter und Beeren. Typische Gerichte aus der erzgebirgischen Küche sind u.a. „Klitscher“ (Kartoffelpuffer), „Schwammebrieh“ (Pilzsuppe) , "Nesselfaunzen" (Kartoffelküchlein, die mit Quark und Brennnesseln verfeinert und in geklärter Butter gebraten werden), Holundersuppe, Buttermilchgetzen (ein fleischloses und herzhaftes Gericht aus Kartoffeln, Zwiebeln und Buttermilch, gewürzt mit Salz, Pfeffer, und Kümmel - dazu reicht man Preiselbeeren, Apfelmus oder ein Beerenkompott) oder "Grüne Klöße". Zu Weihnachten wird im Erzgebirge traditionell das „Neinerlaa“ zubereitet (mehr unter Punkt 8). Auch süßes Gebäck und Christstollen werden gerne zur Weihnachtszeit bei einer üppigen Kaffeetafel gereicht im Erzgebirge. Darunter dürfen auch spezielle Plätzchen namens "NEIDARFER RAACHERKARZLE (NEUDORFER RÄUCHERKERZEN)" nicht fehlen - zum Repet kommst Du hier.
erzgebirgische Weihnachten & Traditionen
Die Region des Erzgebirges gilt als Weihnachtsland - insbesondere aufgrund der Volks- und Handwerkskunst sowie der besonderen Traditionen, die im Erzgebirge zur Weihnachtszeit zelebriert werden.
8.1 erzgebirgische Handwerkskunst
Typische Weihnachtsprodukte aus dem Erzgebirge sind Schwibbogen, Nussknacker, Pyramide, Rauchermännchen, Bergmänner und Engel. Die Produkte sind alle mit der Hand gefertigt. Noch heute werden sie per Hand gefertigt ohne Maschinen. Nur ein wahres Original darf sich "traditionelle Handwerkskunst aus dem Erzgebirge" nennen. Natürlich sind die Produkte sehr hochwertig und haben ihren Preis. Doch wenn man weiß wie viel Arbeit und Herzblut in so einem Produkt steckt, tut man auch gern mehr dafür ausgeben. Typische Motive für Pyramiden und Schwibbogen sind oft Figuren aus dem Bergbau und aus der Natur oder stellen Alltagsszenen und Bräuche dar. Mit den Jahren sind religiöse Motive sowie typische Märchen-, Winter und Weihnachtsfiguren hinzugekommen. Um einen Blick dafür zu bekommen wie viel Arbeit in einem Produkt steckt, hier ein kleiner "Aha-Fact": Eine mehrstufige Pyramide zu erbauen, dauert über 200h.
8.2 interessante Traditionen aus dem Erzgebirge
Hutzenabende - Sind traditionelle erzgebirgische Zusammenkünfte, die in der Advents- und Weihnachtszeit stattfinden. Ursprünglich trafen sich Bergleute, Schnitzer und Klöpplerinnen, um Heiz- und Lichtkosten zu sparen, und verbrachten die Zeit mit Gesang und Geschichten. Heute werden von kulturellen Einrichtungen und Gemeinden Hutzenabende mit erzgebirgischen Spezialitäten, Gesang und mehr organisiert.
Bergmannparade - Alle Jahre wieder zur Adventszeit gibt es in vielen erzgebirgischen Orten und Städten eine große Bergmannparade. Diese Tradition soll an die Zeit des Bergbaues im Erzgebirge erinnern. Musikkapellen, Trachtengruppen und Vereine führen diese Tradition zur Adventszeit durch. Meist bestehen die Gruppen und Vereine aus Jungen und Männer, die in den prächtigen Uniformen der Bergmänner durch die Straßen ziehen, historische Zeit des Bergbaues wieder aufleben und Bergmannslieder werden gesungen u.a. „Glück auf!“
erzgebirgische Weihnachtslieder - Ja auch im Erzgebirge sind Lieder zur Weihnacht entstanden, die jedes Jahr gern zu dieser Zeit fröhlich angestimmt werden. Das berühmteste Weihnachtslied aus dem Erzgebirge heißt "Wenn das Raachermannel nabelt". Es entstand 1937 und wurde verfasst von Erich Lang. Dieses und weitere erzgebirgische Weihnachtslieder kannst Du weiter unten im Beitrag finden zum Reinhören.
Neinerlaa - Ist das traditionelle Essen am Heiligen Abend im Erzgebirge. Es besteht aus mehreren Speisen alle haben eine bestimmte Bedeutung:
o Fleisch (Gans, Pute, Ente, Bratwurst): Steht für Glück und Wohlstand im neuen Jahr.
o Klöße: verheißen das „große Geld“.
o Linsen oder Erbsen: Stehen für das „Kleingeld“ oder einen Groschen, der immer vorhanden ist.
o Sauerkraut: Verspricht langes Stroh auf dem Acker und eine gute Ernte.
o Sellerie: Steht für Fruchtbarkeit.
o Rote Bete: Soll für Schönheit sorgen.
o Bratäpfel oder Backpflaumen: Sollen die Gesundheit stärken.
o Semmelmilch: Soll für ein gutes Jahr sorgen.
o Holundersuppe: für Gesundheit
o Heringssalat: für Reichtum
o Kartoffelsalat: Sparsamkeit
o Brot &Salz: Grundbedürfnis, müssen auf den Tisch unbedingt sein
Begeisterst Du Dich für erzgebirgische Handwerkskunst, den Wintersport oder das Wandern? Warst Du schon mal unterwegs im Erzgebuirge? Wo hat es Dir dort am besten gefallen?
Ich wünsche Euch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Meine Quellen:
Unsere Quellen:
- Touristeninformationen & Museen vor Ort
- Reisebuch von Polyglott on Tour: „Sachsen“
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