#relevant: Fahrrad, Auto, Bus?? Wie bewegst du dich fort? - Öffentlicher Nahverkehr – Wenn der Bus mehr als nur eine Option ist“
- ede-line
- vor 12 Stunden
- 9 Min. Lesezeit
Heute gibt es auf meinem Blog einen Beitrag zur Blogparade #relevant. Diese Blogparade haben Eric von “Bloggissimo” und Jürgen von “happybuddha” ins Leben gerufen. Die wiederkehrende Blogparade wurde gestartet, im Rahmen einer Diskussion, dass Blogger häufig nur über das Thema Bloggen schreiben. Ich bin da etwas anderer Auffassung, aber die Idee, Input zu liefern für eine Blogparade, die hauptsächlich auf andere wichtige und alltägliche Themen anspricht, ist auch nicht schlecht. Das Thema für diesen Monat finde ich besonders interessant und ansprechend, deshalb wollte ich auch dieses Mal meinen “Senf” zur Blogparade beitragen. Diesen Monat ist das Thema der Blogparade "relevant", wie wir uns im Alltag fortbewegen und welche Verkehrsmittel wir ausschließlich benutzen. Bei vielen Teilnehmern habe ich noch gelesen, dass das Auto oft die erste Wahl ist, was ich sehr nachvollziehen kann. Doch was ist, wenn man aus gesundheitlichen Gründen kein Auto fahren kann?

Welche Verkehrsmittel ich nutze und was es bedeutet, wenn man aus gesundheitlichen Gründen eingeschränkt ist, darum soll es heute im Beitrag gehen. Übrigens wenn Du selbst an der Blogparade teilnehmen möchtest, dann hast Du dafür noch bis zum 02. November Zeit, danach folgt dann wieder ein neues Thema.
Mein Überblick über den heutigen Beitrag:
Wer ist auf ÖPNV angewiesen und warum?
Viele haben bei der Art und Weise wie sie sich fortbewegen, die Qual der Wahl, ob sie nun auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen oder doch lieber das Auto nehmen. Allerdings gibt es auch Menschen, die bei ihrer Auswahl eingeschränkt sind und auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind. Darunter zählen Senioren, Schüler/Azubis und Studenten, Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen kein Auto oder Rad fahren können, sowie Menschen mit geringem Einkommen. Dazu gehören vermehrt junge Menschen, da die Kosten eines Führerscheins oft nicht mehr getragen werden können, da sie in den letzten Jahren immer mehr gestiegen sind. In meinem Bekannten - und Freundeskreis kenne ich kaum jemanden, der einen Führerschein oder Auto besitzt, da es finanziell oft schwierig ist und es kaum noch möglich ist, heutzutage Geld zurückzulegen. Zudem kommen andere steigende Kosten hinzu und wenn gespart wird, dann meist für andere Zwecke, die für wichtiger gehalten werden, z.B. eigene Wohnung. In Großstädten ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel kein Problem und oft hat man hier auch eine größere Auswahl, welche Verkehrsmittel man nutzen möchte. Man kann frei wählen zwischen S-Bahn, Regionalbahn, Tram, Bus und in manchen Städten auch mit der U-Bahn fahren. Jedoch auf dem Land oder in Kleinstädten sowie in der engeren Umgebung von Großstädten sieht es anders aus. Oft fährt hier nur ein Bus oder eine Regionalbahn und meist auch nur zu gewissen Zeiten. Das macht die Fortbewegung ohne Auto dann deutlich schwieriger und somit bleibt keine andere Wahl als den Wohnort in eine größere Stadt zu verlegen.
Mobilität in unserer Gesellschaft - das Auto ist oft noch die erste Wahl
In den anderen Beiträgen zur Blogparade ist mir aufgefallen, dass oft doch die erste Wahl das Auto ist, da man mit Rad und zu Fuß nicht jeden Weg bewältigen kann und die öffentlichen Nahverkehrsmittel oft noch eine Herausforderung darstellen, insbesondere in weniger attraktiven Gegenden. Meine Großeltern wohnen in der Region Oberlausitz, wo die Infrastruktur leider ihre Mängel hat. Sie sind auf ein Auto angewiesen. Noch fährt mein Opa mit dem Auto. Allerdings seitdem er eine Erkrankung am Bein hat nur noch kleine Strecken. Durch das Handicap könnte er eine Weile lang gar nicht Auto fahren. Da meine Oma kein Führerschein hat und der öffentliche Nahverkehr so gut wie tot ist - fährt früh/abends was, wenn es fährt, waren in der Zeit meine Großeltern auf fremde Hilfe angewiesen. Meine Tante hat in der Zeit Wege für sie erledigt und sie zu Ärzten oder zum Einkaufen gefahren. Jetzt kann wie gesagt, mein Opa wieder das Auto nutzen; doch es wird wahrscheinlich in nicht allzu langer Zeit, die Zeit kommen, wo er gar nicht mehr fahren kann - und dann?! Ungern sind sie auf fremde Hilfe angewiesen, was ich absolut nachvollziehen kann. Gut zu Fuß sind beide auch nicht mehr. Doch der öffentliche Nahverkehr lässt zu wünschen übrig. Die Regionalbahn Richtung Dresden oder Zittau fährt nur alle 2h und der Bus ist auch selten unterwegs. Man ist auf ein Auto leider angewiesen. Ich würde gerne in diese Region ziehen; doch solange der Nahverkehr nicht ausgeweitet wird, wird das eher Nichts. Auch andere Menschen aus der Region Oberlausitz, die ich kenne, berichten dass ohne Auto in der Gegend einfach nichts geht, was eigentlich ziemlich traurig ist. Wir reden immer von Umwelt und dass wir da mehr machen müssen, aber sich um den Nahverkehr zu kümmern und diesen attraktiver zu machen, daran wird nicht gedacht.
Auch von den Bloggern gab der ein oder andere diese Bedenken an und dass er deshalb dann doch lieber zum Auto zurück greift, weil es keine andere Möglichkeit gibt.
3.Wie ich mich hauptsächlich fortbewege
Ich habe es ja schon erwähnt, dass ich aus gesundheitlichen Gründen auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen bin und leider nicht mit Rad oder Auto unterwegs bin. Wer meine Beiträge verfolgt, weiß dass ich unter einer Schlaferkrankung leide, die leider dazu führt dass man bei monotonen Tätigkeiten einschlafen kann. Zudem auch das Fahrrad und Auto fahren gehört. Da die Schlafmedizin und -forschung noch nicht so weit ist, bin ich auch noch nicht hundertprozentig medizinisch eingestellt und habe bis heute keine richtige feststehende Diagnose, was die Sache natürlich auch erschwert. Soweit man weiß ist die Krankheit genetisch bedingt.
Mein Opa und Vater haben das selbe Leiden, jedoch nicht so stark ausgeprägt. Mein Opa, wie oben schon erwähnt, kann sogar Auto fahren - ich hoffe, dass es irgendwann für mich auch möglich ist, mit der richtigen medizinischen Einstellung könnte es auch funktionieren.
3.1 Mit dem ÖPNV
Ich bin hauptsächlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. In Leipzig ist das Hauptverkehrsmittel die Straßenbahn. Zudem gibt es noch als Alternative die S-Bahn und den Bus. Hauptsächlich bin ich mit Tram oder Bus unterwegs. In Berlin nutze ich am liebsten die U-Bahn. Wenn ich verreise, nehme ich den Zug, da es trotz aller Umstände und Verspätungen, die attraktivste Lösung ist, wenn man kein Auto hat. Mit dem Bus fahre ich da eher ungern, da man mit dem Bus deutlich länger unterwegs ist.

Allerdings bin ich auch gerne mal Beifahrerin im Auto, wenn ich mal mitgenommen werde. Das ist besonders praktisch, wenn man in Gegenden muss, wo der öffentliche Nahverkehr zu wünschen übrig lässt. Mit dem Rad kann man eher weniger mitgenommen werden, deshalb kann ich hier zu nicht viel sagen. Allerdings stören mich die rücksichtslosen Fahrradfahrer schon sehr und davon gibt es einige hier in der Stadt. Fliegen lohnt sich in Deutschland nicht. Warum soll man im Innenland fliegen, nein da entzieht es sich meiner Logik. Auch in den Nachbarländern finde ich kann man gemütlich mit Zug oder Nachtzug reisen. Da ich eh Bammel vor dem Fliegen habe, ist der Zug da mir lieber, auch wenn es deutlich länger dauert. Zudem ist es auch umweltfreundlicher. Allerdings ganz ohne Fliegen wird es auch nicht gehen, vor allem wenn man wie ich, noch die Welt erkunden mag und gerne verreist. Mein erster Flug steht deshalb bald vor mir, aber ich denke auch das werde ich verkraften. Fehlt noch das Schiff, aber das wird eher seltener als Fortbewegungsmittel genutzt; es sei denn es geht auf Kreuzfahrt, aber auch da habe ich noch keine Erfahrungswerte. Eine Sache fehlt, da noch doch dazu mehr unter Punkt 3.2
3.1.1 Alltag & Herausforderungen
Ich habe es oben ja schon angeschnitten: der Alltag mit dem Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht immer leicht und auch mit einigen Schwierigkeiten verbunden:
● Abhängigkeit: Ins Auto kann man sich einfach setzen und losfahren. Doch bei öffentlichen Verkehrsmitteln muss man sich an Zeiten halten, da sie natürlich nur zu bestimmten Uhrzeiten fahren. Das ist in Großstädten tagsüber kein Problem, da sie oft in 5- oder 10-Minuten-Takt fahren. Doch am Abend oder in der Nacht fahren sie dann häufig nur noch alle Stunden, da muss man sich dann ans Zeitfenster richten. In kleineren Städten oder Dörfern fahren die öffentlichen Verkehrsmittel häufig auch tagsüber nur alle Stunde oder noch weniger; somit muss man sein Zeitplan hier nach takten und planen. Natürlich kann dies zudem auch einen einschränken in der Wahl wo man seinen Urlaub verbringt, da manche Orte und Regionen nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Deshalb halte ich immer Ausschau nach Hotels oder Pensionen, die in Reichweite eines öffentlichen Verkehrsmittel liegen.
● Fehlende Anschlüsse: Ich habe es ja schon öfters erwähnt, dass es leider immer noch viel zu häufig Mängel gibt an den Nahverkehr in Kleinstädten und Dörfern, was das Leben ohne Auto in diesen Regionen problematisch einschränkt.
●Kosten: Die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel steigen. Seit einiger Zeit gibt es die Option ein Deutschlandticket zu erwerben - was ich als Bereicherung für mich sehe. Und ich kann die Debatten über die Abschaffung nicht verstehen; denn dieses Ticket ist ein Segen für Menschen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, sowie ist die Nutzung von Verkehrsmitteln eine Grundversorgung und sollte nicht teuer sein sondern für jeden möglich und kostengünstig sein. Auch wenn unser neue Bundeskanzler erst versprochen hatte die Kosten des Deutschlandtickets nicht zu erhöhen, werden sie nun im neuen Jahr wieder erhöht. Der Preis fing bei 49 Euro an, wurde erhoben auf 58 Euro und ab 2026 63 Euro. Für mich noch machbar, aber für viele Menschen schon viel zu teuer. Wenn man bedenkt, dass in anderen europäischen Ländern sogar das Fahren von öffentlichen Verkehrsmitteln 0 Euro kostet und wir es noch nicht mal schaffen einen niedrigen Preis für das Deutschlandticket zu halten, ist es schon sehr traurig, naja Hauptsache wir investieren genügend in Ausrüstung, aber so politisch möchte ich jetzt eigentlich nicht werden .... Ich bin immer noch froh, dass es das Deutschlandticket gibt denn ohne dem wüsste ich gar nicht wie man noch ein Monatsticket finanzieren sollte, jedoch wird der Preis noch mehr steigen, wird es irgendwann dann auch kritisch und bedenklich. Hinzu kommt ja noch dass man durch die ganzen Verspätungen, Ausfälle und die Unzuverlässigkeit des Nah- und Fernverkehrs erst recht die hohen Preise nicht nachvollziehen kann.
● Verspätungen/Ausfälle: Durch die vielen Ausfälle und Verspätungen im Nah- und Fernverkehr wird das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln immer unangenehmer und ich kann hier nur zu gut verstehen, dass viele dann doch auf ein Auto umsteigen und sich dieses Chaos nicht antun. Es kostet oft Zeit und Nerven; dazu noch die steigende Kosten, dass man auch immer mehr kein Verständnis hierfür zeigen kann.
3.1.2 Chancen & Lösungen
Öffentliche Verkehrsmittel sind für mich mehr als nur ein Transportmittel – er verbindet Menschen. Gerade auch für die jetzige Generation, die sich kaum noch ein Führerschein leisten kann, könnte der öffentliche Nahverkehr eine echte Zukunft sein - mit besseren Verbindungen auf dem Land, niedrigeren Preisen für Tickets und modernen, klimafreundlichen Fahrzeugen kann der öffentliche Nahverkehr zur Lösung werden, um alle mobil zu halten, unabhängig vom Auto - doch dafür müsste auch die Politik etwas mehr machen und dafür investieren.
3.2 Zu Fuß
Wenn ich nicht mit den Öffis unterwegs bin, gehe ich auch gerne zu Fuß. Hin und wieder steige ich auch eine Station eher aus und laufe den letzten Rest und wenn Mal was ausfällt dann auch. Allerdings kann man nun Mal nicht alle Wege erledigen zu Fuß und ist dann doch auf ein Verkehrsmittel angewiesen.
Doch auch weitere Strecken bin ich schon gelaufen. Ich liebe es wandern zu gehen und auch in der Umgebung von Leipzig gibt es hierzu viele Möglichkeiten - mehr findest Du hier.
Und wie hat Goethe einst schon gesagt: “Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen."
Mein Fazit
Mobilität bedeutet für mich Freiheit – und gleichzeitig auch Einschränkung. Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, weiß, dass sie Segen und Fluch zugleich sein können. Der öffentliche Nahverkehr könnte viel mehr sein als nur eine Notlösung. Er ist ein Schlüssel zu mehr sozialer Gerechtigkeit, zu Klimaschutz und zu echter Teilhabe. Doch dafür muss sich noch einiges ändern – vor allem in ländlichen Regionen. Wenn wir es schaffen, den ÖPNV fair, zuverlässig und barrierefrei zu gestalten, profitieren alle – nicht nur die, die keine andere Wahl haben. Ich wünsche mir, dass Bus und Bahn endlich so selbstverständlich werden wie das Auto – überall, nicht nur in der Stadt. Doch dafür muss Politik und Gesellschaft endlich verstehen, dass Mobilität keine Frage des Geldes oder der Gesundheit sein darf, sondern ein Grundrecht! Mobilität darf kein Luxus sein!
Wie bewegst Du Dich fort? Bist Du auf die öffentlichen Verklehrsmitteln auch angewiesen? Nimmst Du lieber das Auto oder den Zug?
Sari vom Blog "Heldenhaushalt" hat das "Projekt 52" wieder ins Leben gerufen, woran ich mich beteilige über Instagram. Was es mit dem Projekt auf sich hat, kannst Du hier nachlesen. Zu dem Thema Fortbwegung gibt es diesen Monat auch ein Thema "ZUG" - mehr dazu kannst Du auf meinen SocialMedia-Accounts lesen. |
LISTEN:
Der MDR-Thüringen Podcast: Abenteuer Eisenbahn - unglaubliche Reisen, erstaunliche Erlebnisse
Leipziger Bus- und Bahngeflüster – der Podcast unterwegs mit den LVB
Unterwegs mit... I Staffel 3
Bewegt euch! - Der mobile Podcast
Raul Krauthausen: Wie barrierefrei ist unsere Mobilität wirklich?
Reisen Reisen auf Gleisen! | Reisen Reisen - Der Podcast mit Jochen Schliemann und Michael
READ:
Leipzig – von „Klein-Paris“ zum „Klein-Berlin“
Auf Luther's Spuren in Mitteldeutschland
Ein Leben mit Narkolepsie – Interview mit Daniela
Schlafen auf Reisen - ein Interview mit Dominique (Dome)
Mecklenburger Seenplatte mit dem Hausboot: Die besten Routen und Tipps für Anfänger (Gastbeitrag)
#Veränderung: Wenn eine seltene Erkrankung Dein Leben ändert (Projekt 52)
Wanderlust-Reihe: Auf dem Saale-Weinwanderweg - Die Saale-Unstrut-Region entdecken
Wanderlust-Reihe: Slow Wandern auf dem Rennsteig - von der Wartburgstadt Eisenach bis zur Wintersportstätte Oberhof
Du möchtest mehr von mir lesen, dann abonniere mich scrolle dafür nach unten.



















Das Beitragsbild aus Projekt52 ist ja toll mit dem roten Zug in der Mitte! Und ich finde es total wichtig, dass du auf die vielen Einschränkungen hinweist. Es ist unfassbar, wie teuer heutzutage ein Führerschein ist und ich frage mich oft, wie das Familien mit mehreren Kindern stemmen. Offensichtlich so, dass viele dann eben erst gar keinen Führerschein machen.
Wie du sagst gibt es in Deutschland noch einige Regionen, die vom ÖPNV her total abgehängt sind. Ich habe 12 Jahre in Dithmarschen gelebt, da gab es auch so gut wie nichts und in Brunsbüttel auch keine Bahnanbindung. Wenn dann die Orte 10 km auseinander sind, ist es richtig schwierig mit der Mobilität.
Mit dem Zitat gebe ich Goethe auf jeden…